Die dänischen Frauen erhalten die Gleichstellung der Geschlechter am 04. März 1921 und haben ab dem Tag  Zugang zu allen Positionen – außer zur dänischen Volkskirche, zur Armee und zur Marine.

Die Gleichstellung der Geschlechter, die auch als Gleichberechtigung bezeichnet wird,  bedeutet, dass Männer und Frauen gleiche Pflichten, Rechte und Chancen in allen wesentlichen Bereichen des Lebens haben. Es erfordert unter anderem, eine gleichmäßige Verteilung von Macht und Einfluss, gleiche wirtschaftliche Unabhängigkeit, gleiche Bedingungen bei der Berufswahl, Beschäftigung und Entwicklungsmöglichkeiten bei der Arbeit, gleichen Zugang zu Bildung, die gleichen Chancen von persönlichen Interessen, Talenten und Ambitionen, gemeinsame Verantwortung für Haus und Kinder und Freiheit zu entwickeln ohne Gewalt gegen Frauen.

In Dänemark und vielen anderen Ländern die Gleichheit oder Gleichberechtigung als wünschenswert angesehen, aber in einigen Bereichen fehlt in den meisten aufgeklärten Ländern auch heute noch die Gleichheit der Geschlechter – oft und für viele sichtbar ist ist in der Entlohnung im Berufsleben.

In Dänemark wurde das erste Mal die Idee der Gleichberechtigung öffentlich durch Mathilde Fibiger (1830 – 1872) vertreten. Aber auch der norwegisch-dänische Dichter Ludvig Holberg (1684 – 1754) und zuvor der dänische Adlige und Astronom Tycho Brahe (1546 – 1601) und seine Schwester Sophia hatten das Thema schon in ihren Schriften behandelt.

Die Debatte über die Befreiung der Frauen und deren Gleichstellung blühte im Jahr 1850 und darüber hinaus so richtig auf. Mit der Gründung des dänischen Frauenvereins im Jahre 1871 nahm die Debatte Fahrt auf. Nach und nach fiel der Blick zunehmend auf die Rolle der Frau in Familie und Gesellschaft. Durchbrüche gab es zunächst jedoch nur wenige, und so waren die Fortschritte bei der Gesetzgebung schneller als die praktische Umsetzung derer in der Gesellschaft.

Die Industrialisierung bedeutete jedoch, dass die Männer Aufgaben übernehmen mussten, die traditionell von Frauen wahrgenommen wurden, wie das Bierbrauen, Brotbacken, die Produktion von Butter und Käse, die Schlachtung von Tieren, die Tierfütterung, die Herstellung von Lebensmitteln und vieles mehr. Demzufolge änderte sich die Stellung der Frau in der Gesellschaft, was am 04.März 1921 in Dänemark zu ihrer rechtlichen Gleichstellung führte.

von

Günter Schwarz – 04.03.2017