(Berlin) – Das deutsche Außenministerium reagierte mit dem Verweis „Achtung Fake News“ auf entsprechende Posts von AfD-Verbänden in sozialen Netzwerken und hat mehreren AfD-Ortsvereinen und Verbänden vorgeworfen, falsche Nachrichten über eine angebliche Reisewarnung für Schweden zu verbreiten.

Entgegen den Behauptungen gebe es keine solche Warnung, teilte ein Sprecher in Berlin mit. Vielmehr weise man schon seit einem Jahr darauf hin, dass die Terrorwarnstufe für das Land herabgesetzt worden sei. Hintergrund sind Tweets und Facebook-Einträge vom Wochenende. Darin hatte die AfD behauptet, seit Anfang des Monats gelte eine vom Auswärtigen Amt ausgesprochene Reisewarnung für Schweden.

 „Es gibt keine Reisewarnung für Schweden“, stellte das Auswärtige Amt nun klar. Entgegen der Darstellung der AfD-Gruppierungen sei vor einem Jahr die Terrorwarnstufe in Schweden sogar herabgesetzt worden. „Tut uns leid, falls das weniger interessant klingt“, schrieb das Auswärtige Amt auf Facebook weiter. Viele Nutzer fragten ironisch, ob die AfD inzwischen auch Satire-Meldungen publiziere. Die „Fake News“ stammte demnach unter anderen von mehreren AfD-Verbänden.

Die Richtigstellung des Ministeriums ging allerdings an manchen AfD-Gruppen gewollt oder ungewollt vorbei. Die Information über die angebliche Reisewarnung war in den sozialen Netzwerken in AfD-Kreise mehrfach geteilt und damit verbreitet worden.

Mit Bezug auf Trump

Die AfD-Gruppen äußerten sich in ihren Mitteilungen ähnlich wie der neue US-Präsident Donald Trump. Der hatte am 18. Februar bei einer Rede auf dem Flugplatz von Orlando-Melbourne in Florida zur Rechtfertigung seiner restriktiven Einwanderungspolitik den Eindruck erweckt, in Schweden hätten Flüchtlinge einen Anschlag verübt.

Das schwedische Außenministerium wies in der Folge darauf hin, dass der einzige Anschlagsversuch in Schweden auf das Jahr 2010 zurückgeht. Abgesehen von dem Attentäter habe es keine Opfer gegeben.

von

Günter Schwarz – 06.03.2017