(Wollershausen) – Eine palästinensische Familie, die in der zentralen Flüchtlingsunterkunft, einem ehemaligen Mädchen- und Frauenheim, in Wollershausen bei Göttingen untergebracht war, ist am frühen Freitagmorgen nach Dänemark abgeschoben worden. Das bestätigte der Sprecher des Landkreises Göttingen, Ulrich Lottmann, am Sonntagabend.

In der Nacht zu Freitag wurde die siebenköpfige palästinensische Familie aus der Unterkunft Wollershausen ohne Vorankündigung nach Dänemark abgeschoben. 20 Polizisten hatten um 2:30 Uhr an die Tür der Familie geklopft und sie in Bussen zum Flughafen nach Hannover gebracht, von wo aus sie mit einem Flugzeug einer privaten Airline nach København gebracht wurden.

In København angekommen, wurden das Ehepaar und ihre fünf Kinder in einer neuen Flüchtlingsunterkunft untergebracht. Die nächtliche Abschiebe-Aktion war ein Schock für die Familie und die anderen Bewohner der Unterkunft. Noch am Donnerstag hatte die Familie zusammen mit anderen Geflüchteten und Unterstützern vor dem Landkreis Göttingen für ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben demonstriert.

Das Ehepaar und ihre 5 kleinen Kinder haben eine lange Fluchtgeschichte hinter sich und waren dadurch stark belastet. Durch diese „Nacht- und Nebelaktion“  wurden sie brutal aus ihrem Umfeld gerissen. Die Familie will wieder nach Deutschland zurück und das Bündnis gegen Abschiebung Göttingen will sie dabei unterstützen. Sie will den Druck auf die verantwortlichen Behörden aufbauen, so dass die Familie schnellst möglich wieder nach Göttingen zurückkehren kann.

von

Günter Schwarz – 07.03.2017