(Istanbul) – Kurz nach seinem Nazi-Vergleich legt der türkische Staatspräsident noch einen nach und erklärte, der Nationalsozialismus in Deutschland „geht noch immer weiter“. Auch zu einem möglichen Auftritt hierzulande äußert sich Erdoğan.

In den vergangenen Tagen wurden in Deutschland einige Auftritte von türkischen Regierungsvertretern aus organisatorischen oder sicherheitstechnischen Gründen von kommunalen Ordnungsbehörden nicht genehmigt. Daraufhin droht Präsident Recep Tayyip Erdoğan Deutschland jetzt mit Konsequenzen.

„Wenn ich will, gehe ich nach Deutschland“, sagte Erdoğan bei einer Veranstaltung in Istanbul. Er spielt damit auf die untersagten Auftritte von türkischen Regierungsvertretern in deutschen Städten an.

Wie „Bild“ schreibt, sagte er ebenfalls: „Und wenn man mich nicht ins Land lässt, werde ich die ganze Welt aufwiegeln.“ Bislang sei nicht bekannt, ob Erdoğan in Deutschland für das Präsidialsystem werben wolle.

Der Unions-Fraktionschef Kauder kritisiere den türkischen Präsidenten. Es sei ein „unglaublicher und nicht akzeptabler Vorgang, dass der Präsident eines Nato-Mitglieds sich so über ein anderes Mitglied äußert – und vor allem einer, der mit dem Rechtsstaat ja erhebliche Probleme hat“.

Trotz seiner massiven Kritik Erdoğans an Deutschland lehnt Maas ein Einreiseverbot gegen ihn und andere türkische Politiker ab. „Die Verhängung eines Einreiseverbots würde nichts verbessern“, sagte Maas. „Ich glaube, das ist genau das, was Erdoğan jetzt will.“

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Günter Schwarz – 07.03.2017