Mehr Frauen als Männer in Dänemark leben von Zahlungen durch die Sozialversicherungsträger nach nach einem Bericht von „avisen.dk“, der gestern zum Weltfrauentag veröffentlicht wurde. Am Internationalen Frauentag war ein gemeinsames Thema der Debatte die Inkongruenz zwischen den Frauenzahlen im Vergleich zu Männern in hochkarätigen Positionen in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sowie deren Gehaltsunterschiede.

Die Frauen befinden sich nach dem Bericht von „avisen.dk“ am anderen Ende des Arbeitsmarktes und sind auch in einer benachteiligten Position im Vergleich zu Männern. So leben mehr Frauen als Männer in Dänemark nach Angaben der Beschäftigungs- und Rekrutierungsbehörde (Styrelsen für Arbejdsmarked og Rekruttering) von Sozialleistungen. Dem Bericht von „avisen.dk“ nach ist von den elf verschiedenen Arten der Sozialhilfezahlungen, die Zahl der Frauen, die Unterstützung erhalten, in neun Arten höher als die der Männer.

Mehr als 60 Prozent der Personen, die Arbeitslosenversicherungszahlungen erhalten, sind Frauen, und auch mehr Frauen als Männer erhalten auch Zahlungen im Zusammenhang mit Kranken- und Invaliditätsrenten. „Eine mögliche Erklärung für das Phänomen ist die höhere Krankheitshäufigkeit von Frauen, die oft in Bereichen wie Primärversorgung eingesetzt werden, in denen Stress und Burnout häufiger vorkommen“, sagt Karen Sjørup, Genderforscherin an der Universität Roskilde.
„Als Kindergärtnerin, Sozialarbeiterin oder Lehrerin ist eine ganz andere Art von emotionaler Investition erforderlich, verglichen mit einem Bauhandwerker, wo man zusammen arbeiten und zusammen Mittagspausen machen kann. Das erzeugt bei Frauen eine ganz andere Art von Stress „, sagte Sjørup der „avisen.dk“.

Es gibt allerdings Ausnahmen von diesem Trend und zwei Bereiche, in denen mehr Männer als Frauen Sozialleistungen beziehen. Das sind die Arbeitslosenunterstützung (kontanthjælp) sowie die neue Integrationshilfe für Flüchtlinge.

von

Günter Schwarz – 09.03.2017