Ein pathologischer Lügner sei er, der Amerika in Richtung eines autoritären Staates manövriere. Bernie Sanders geht mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump hart ins Gericht.

Der parteilose Senator aus Vermont, der Hillary Clinton im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten nur knapp unterlegen war, gibt in einem ausführlichen Interview für The Guardian einen düsteren Befund über den neuen Machthaber im Weißen Haus und seine angekündigten Vorhaben ab.

Sanders warnt davor, dass die andauernden verbalen Rundumschläge Trumps gegen Medien, die Justiz und andere tragende Säulen des US-amerikanischen Staates auf einen Anschlag gegen die Demokratie hinauslaufen.

“Trump lies all of the time and I think that is not an accident, there is a reason for that. He lies in order to undermine the foundations of American democracy.”

Donald Trump hat bereits in den ersten 50 Tagen seiner Amtszeit eine Handvoll Fronten eröffnet: Kampf gegen Freihandelsabkommen, gegen Obamacare, gegen Flüchtlinge und illegale mexikanische Einwanderer. Nicht nur Trumps „reaktionäres ökonomisches Programm“ und Einschnitte, die die Mittelschicht treffen, bereiten Sanders Sorgen. Am schlimmsten seien die autoritären Tendenzen des Präsidenten. Trump verfolge laut Sanders bewusst eine Strategie, staatliche Einrichtungen mit Lügen zu verunglimpfen, um sich selbst in weiterer Folge als Retter der Nation
darstellen zu können, als „the only person in America who gets it right“.

Graswurzel-Bewegungen

Das Fazit Sanders: Der einzige Weg, um Trumps Politik zu stoppen, liege in massiver Opposition der Bürger („grassroots resistance“) – und diese sei im Wachsen, gibt sich Sanders zuversichtlich. Als Beispiel nannte er die rund 150 Veranstaltungen, die allein an einem Wochenende Zehntausende auf die Straßen brachten. Gleichzeitig hat Sanders republikanische Kongress-Abgeordnete aufgerufen, ihn im Widerstand gegen Trump zu unterstützen.

von

Günter Schwarz – 11.03.2017