Bild schreibt: „Dänemark hat jetzt eine TRUMPine!“
Flüchtlinge und Migranten eignen sich hervorragend, um Massen (gegen sie) zu mobilisieren und einfache, populistische Lösungen anzubieten. Dies zeigte Donald Trump mit seinem Einreiseverbot, zuerst für sieben, jetzt für sechs Staaten, auf beeindruckende Art und Weise, mit denen er gestern zum zweiten Mal scheiterte, da ein Bundesrichter auch Trumps zweites Dekret ablehnte.
Doch die Welt hat jetzt noch einen weiblichen Trump gefunden – eine sogenannte „Trumpine“, die auf Kosten von Flüchtlingen mit haarsträubenden Social Media-Aktionen auf sich aufmerksam machen will? Es handelt sich dabei um die sogenannte „Integrationsministerin“ des Königreichs Dänemark, Inger Stojberg, die mit ihrer Aktion ihrem Land und vor allen Dingen sich selbst alles andere als gedient hat. – Aber eines ist ihr sicher: Der Spott aus aller Welt!
In Europa eifern viele Trumps dummen und hirnlosen Aktionen nach und versuchen mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen Stimmung vor allen Dingen gegen Ausländer und alles Fremde zu machen und ihre vermeintlich eigenen „Verdienste“ zu feiern. Doch während die meisten von ihnen – wie Marine Le Pen, Björn Höcke oder Geert Wilders – bislang der rechten Opposition angehören, ist in Dänemark eine Mitte-Rechts-Regierung an der Macht, die solche Ankündigungen auch in die Tat umsetzt und sich fast noch dämlicher verhält, als es die rechtspopulistische Dansk Folkeparti (Däönische Volkspartei) ohnehin schon tut. Ganz offensichtlich strebt die Lars Løkke Rasmussen Venstre-Regierung der dänischen den Neonazis nahestehenden Dansk Folkeparti noch rechts zu überholen – und Inger Stojberg betätigt sich derzeit als Wegbereiterin.
Inger Støjberg ist seit knapp zwei Jahren Dänemarks „Ministerin für Ausländer, Integration und Wohnen.“ Doch statt Flüchtlinge zu integrieren, hat sich die Mitte-Rechts-Frau der „Venstre“-Partei auf die Fahne geschrieben, ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen. „Wir tun das Maximale, damit es nicht attraktiv ist, nach Dänemark zu kommen“, lobte Støjberg „die härteste Asylpolitik im Vergleich zu den Ländern um uns herum.“
Doch, was sich Støjberg jetzt leistete, schockiert sogar viele Dänen. Am Dienstag veröffentlichte sie bei Facebook ein Foto, dass sie in Feierlaune zeigt. Darauf hält sie eine Torte in die Kamera mit einer dänischen Flagge und der Zahl 50. „Heute habe ich die 50. Änderung, um Einwanderungskontrollen zu verschärfen, durchgesetzt bekommen. Das muss gefeiert werden!“, so der Text dazu.

Auch auf Twitter machten sich viele über die vermeintliche Gefühlskälte der Ministerin lustig. „Keine Arme – kein Kuchen“, so der Text dieser Karikatur, die sie mit einem Flüchtlingskind aus einem Kriegsgebiet zeigen soll.


So war Inger Støjberg die treibende Kraft hinter dem „Schmuckgesetz“, dass die Polizei ermächtigt, Flüchtlinge alles Geld und alle Wertgegenstände über einem Wert von 10.000 Kronen (etwa 1.300 Euro) abzunehmen. Lediglich Handys und Eheringe sind formell von der Regelung ausgenommen. Mit allem anderen müssen Flüchtlinge seit Anfang 2016 de facto für ihr Recht auf Asyl bezahlen.
Mit einem weiteren Facebook-Post machte sie Anfang März von sich reden. Stolz verkündete sie: „Grenzkontrollen wirken! 3.000 Personen, vor allem aus dem Nahen Osten und Afrika, wurden an der Grenze abgewiesen.“ Unter ihnen seien unter anderem 480 Syrer und 322 Afghanen gewesen.

Im Klartext: Støjbergs hochgelobte Grenzpolitik sorgt dafür, dass die Nachbarländer Schweden und Deutschland, die anteilig an der Bevölkerung sowieso schon viel mehr Flüchtlinge aufgenommen haben als Dänemark, sich um noch mehr Menschen kümmern müssen. Dänemark stört das wenig. Das kleine Land feiert seine Abschottung in seiner „Hyggeligkeit“ – und die „Integrationsministerin“ Inger Støjberg feiert sich und ihre Segrationspolitik mit selbst gekauftem Kuchen, obwohl es ihr als Landwirtstochter ein leichtes sein sollte, selbst einen Kuchen zu backen.
von
Günter Schwarz – 16.03.2017