Forscher in Dänemark haben das Grab eines mächtigen Kriegers gefunden, der vor mehr als 1000 Jahren lebte und den sie den „Wikinger von Fregerslev“ nennen. War er ein Gefolgsmann des legendären Wikingerführers Gorm, der vielen als der erste König ihres Landes gilt?

Begraben liegt Gorm in Jelling, wo Hunderte Steinbrocken auf seinem Grab einst die Umrisse eines riesigen Boots für die Reise ins Jenseits bildeten. Das Grab von einem wichtigen Vertrauten von Gorm glauben dänische Archäologen nun etwa 70 Kilometer entfernt von dessen Ruhestätte gefunden zu haben –möglicherweise handelt es sich aber auch um die letzte Ruhestätte eines mächtigen Widersachers des „Urdänen“.

Die dänische Medien berichten über die Ausgrabungen in dem Ort Hørning bei Skanderborg in Østjylland (Ostjütland). Gefunden wurden dort eine größere und zwei kleinere Grabkammern aus der späten Wikingerzeit. Eine Kammer enthielt die Überreste einer hochstehenden Persönlichkeit aus der Zeit um das Jahr 950. Einstweilen sprechen die Wissenschaftler vom „Wikinger von Fregerslev“.

Man habe unter anderem metallische Beschläge mit Verzierungen eines Pferdezaumzeugs gefunden, berichtet Merethe Schifter Bagge, Archäologin am Museum von Skanderborg. „So ein Zaumzeug hatten nur die mächtigsten Menschen der Wikingerzeit, und wir glauben, dass es sich um ein Bündnisgeschenk des Königs handeln könnte.“ In Wikingergräbern in Bienebek und Langballigau in Schleswig-Holstein gefundene Gegenstände seien ganz ähnlich gefertigt gewesen, wie die nun entdeckten, schreiben die Forscher auf ihrer Webseite. Es ist durchaus möglich, dass sie aus derselben Werkstatt stammen.

von

Günter Schwarz – 18.03.2017