Rockerkriminalität: Strafverschärfung für „Schutzgeld“-Erpressung
Die rechtspopulistische Dansk Folkeparti „Dänische Volkspartei“ will im Folketing auf Christiansborg einen neuen Gesetzesentwurf in Bezug auf die Rocker- und Bandenkriminalität einbringen, nach dem sie beispielsweise bis zu acht Jahre Gefängnis für Schutzgelderpresser fordert. Derzeitig arbeitet die Partei noch an dem „Bandenpaket“, dass aber bald präsentiert werden soll.
Das Rocker- und Bandenpaket von Justizminister Søren Pape Poulsen (Konservativen) soll nach dem Willen der Dansk Folkeparti weiter gestrafft und damit verschärft werden. Nach der Vorstellung der Dansk Folkeparti (DF) soll bis zu acht Jahre Gefängnis künftig auf diejenigen zukommen, die wegen systematischer oder organisierter Erpressung verurteilt werden – das wäre eine Erhöhung des Strafmaßes um etwa ein Drittel.
Diesen Vorschlag hat der rechtspolitische Sprecher der DF, Peter Kofod Poulsen, gemacht, der ihn bei den Verhandlungen auf Christiansborg demnächst einbringen will sagte zu Danmarks Radio: „Es muss für Bandenmitglieder deutlich teurer werden, andere Menschen zu erpressen. So können wir diese gefährlichen Menschen einfacher im Gefängnis halten.“
Die Straferhöhung soll vor allem die Rocker- und Bandenmitglieder treffen, die von Geschäftstreibenden „Schutzgeld“ erpressen. Einer der Polizeikreise, der viele Probleme mit dieser Art der Erpressung hat, ist die Insel Fyn (Fünen). 2015 wurden dort fünf Fälle von Schutzgelderpressung ermittelt. Vor wenigen Wochen ging ein Tätowierer aus Odense in die Öffentlichkeit und berichtete, dass er zusammen mit vier Kollegen von der Rocjker-Gruppe „Black Army“ dazu aufgefordert wurde, monatlich „Schutzgeld“ zu bezahlen.
„Wir haben zwei verschiedene Phänomene erlebt, Erpressung von Geschäften und Tätowierern, bei denen die „Black Army“ am helllichten Tag erschienen ist, um „Schutzgelder“ einzutreiben. Wer dieses nicht zahlen will, dem wird massive Gewalt angedroht.“, so der Bürgermeister von Odense, Peter Rahbæk Juel (Socialdemokraterne).
DF-Sprecher Kofod Poulsen geht davon aus, dass das Rocker- und Bandenpaket in Kürze fertig bearbeitet sein wird und auch dem Justizministerium präsentiert werden kann.
von
Günter Schwarz – 18.03.2017