In vier Städten Schleswig-Holsteins werden Busfahrgäste in der kommenden Woche wohl wieder vergeblich auf ihren Bus warten. Nach einem ersten Warnstreik Anfang des Monats hat ver.di Busfahrer in Lübeck, Neumünster, Flensburg und Kiel erneut dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen – dieses Mal nach Angaben eines Sprechers ganztägig.

Die Gewerkschaft will Druck in den aus ihrer Sicht stockenden Tarifverhandlungen aufbauen. Vom Streik betroffen sind am Montag der Stadtverkehr Lübeck und der SWN Verkehr in Neumünster. Am Dienstag sollen die Beschäftigten der Kieler Verkehrsgesellschaft und von Aktiv Bus Flensburg in den Depots bleiben.

Anfang März waren etwa 120.000 Fahrgäste betroffen

In allen Städten sollen die Busse ab Betriebsbeginn stillstehen. Ein konkretes Ende des Streiks hat ver.di nicht angekündigt. Bei dem Warnstreik am 01. März, der morgens mit der Frühschicht gegen 03:00 Uhr begann, normalisierte sich der Busverkehr in allen Städten wieder gegen 9 Uhr. Damals waren insgesamt etwa 120.000 Fahrgäste betroffen gewesen.

Ver.di fordert monatlich mindestens 145 Euro mehr Gehalt für die Beschäftigten. Der Kommunale Arbeitgeberverband hält die Forderungen für überzogen. Bislang gab es drei Verhandlungsrunden, die ergebnislos endeten.

Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft fährt

Ausgenommen von dem Streikaufruf sind alle Auszubildenden und in Lübeck die Beschäftigten der Priwall-Fähre Travemünde. Die Linien der Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft fahren planmäßig. Für Neumünster erklärte SWN-Sprecher Nikolaus Schmidt, dass mit einem kompletten Ausfall des öffentlichen Nahverkehrs zu rechnen sei.

von

Günter Schwarz – 18.03.2017