(København) – Heute am Montag zahlt der dänische Staat 1,5 Milliarden Dollar ab und hat damit zum erstewn Mal seit 1834 keine Schulden in Fremdwährungen mehr. Allerdings ist der dänische Staat damit noch lange nicht schuldenfrei, denn  Schulden in dänischen Kronen sind noch vorhanden.

Dänemark schreibt am heutigen Montag Geschichte. Dann wird der dänische Staat sein letztes Darlehen in einer fremden Währung abbezahlen. Das berichtet das dänische Finanzministerium in einer Pressemitteilung. Heute werden 1,5 Milliarden Dollar getilgt, was bedeutet, dass Dänemark nun nur noch Schulden in dänischen Kronen hat. Dieses ist das erste Mal seit 183 Jahren beziehungsweise seit dem Jahr 1834 der Fall.

Der Finanzminister Kristian Jensen (Venstre / rechtssoziale Partei) erklärt stolz: „Es ist ein historisches Ereignis, dass Dänemark nun komplett ohne Schulden in ausländischen Währungen ist. Dieses zeigt, wie viel Vertrauen wir im Ausland gegenüber der dänischen Ökonomie und der Währungspolitik aufgebaut haben.“

Darlehen in ausländischen Währungen werden aufgenommen, um ausreichende Währungsreserven sicherzustellen. In den Jahren von 2009 bis 2001 stiegen die Währungsreserven kräftig an – von unter 200 Milliarden Kronen (26,9 Milliarden Euro) auf über 450 Milliarden (60,53 Milliarden Euro). Dadurch ist es für Dänemark nun nicht mehr notwendig, weitere Darlehen in fremden Währungen aufzunehmen.

Der letzte Bericht der Nationalbank belegt Währungsreserven von 466,6 Milliarden Kronen (62,76 Milliarden Euro). Obwohl der dänische Staat keine Schulden mehr in ausländischen Währungen hat, ist er immer noch weit davon entfernt schuldenfrei zu sein. Ende 2016 lag die Schuldenlast bei rund 650 Milliarden Kronen (87,43 Milliarden Euro) – rund 32 Prozent des Brutto Nationalproduktes.

Rund 40 Prozent seiner Schulden (ca. 260 Milliarden Kronen / 34,96 Milliarden Euro) hat der Staat bei ausländischen Investoren. Sein erstes Darlehen in ausländischer Währung nahm Dänemark 1757 auf. Es handelte sich dabei um halbe Million Reichstaler in Hamburg und Amsterdam.

von

Günter Schwarz – 20.03.2017