(København) – Der dänische Gewerbeminister Brian Mikkelsen (Konservative Folkeparti) will, dass Containerriesen künftig computergesteuert manövrieren. Wo niemand steuert, kann auch niemand einschlafen und niemand Fehler machen, meint er. Und gespart werde dabei auch. So sollen es in Zukunft Computer statt Kapitäne aus Fleisch und Blut sein, die Schiffe in die dänischen Häfen steuern. Das stellt sich Dänemarks Gewerbeminister Brian Mikkelsen von den Konservativen vor. Er bereitet derzeit einen entsprechenden Gesetzesentwurf vor.

Der Minister spricht von einem „riesigen Gewinn für die Gesellschaft“, wenn die Schifffahrt durch neue Technologien sicherer und zugleich billiger werden würde. Er ist der Überzeugung, dass das Unfallrisiko sinkt, wenn keine Kapitäne mehr Fehler begehen können. Dies zeigten Untersuchungen der Technischen Universität in København, DTU. Wie Danmarks Radio berichtet, soll bei mehr als der Hälfte der Unfälle in der Seefahrt innerhalb der EU menschliches Versagen ursächlich gewesen sein.

„Das ist so, als würde man sich in die Metro beziehungsweise in Københavns U-Bahn setzen, wo man einfach fährt, ganz ungeachtet dessen, dass da kein Fahrer die Bahn fährt. Aber es muss natürlich menschliche Kontrolle geben und jemanden, der das überwacht“, sagt Mikkelsen.

Neben dem Sicherheitsaspekt würden auch Kosten gespart, meint er. Fährtickets und Waren könnten so billiger werden. Auch deshalb will er Dänemark auf dem Gebiet in einer globalen Führungsposition sehen. Beim der nächsten Folketingssitzung will er seinen Gesetzentwurf vorstellen – mit dem Ziel, die Zulassungen für führerlose Schiffe bis spätestens 2020 zu ermöglichen.

Im Bereich des Automobilverkehrs hat die Regierung einen ähnlichen Entwurf bereits vorgelegt. Die Kommunen Aalborg und Vesthimmerland haben bereits angemeldet, Versuchsprojekte mit selbstfahrenden Bussen durchführen zu wollen.

von

Günter Schwarz – 20.03.2017