(Washington / Moskau) – Die FBI-Nachforschungen in den USA über eine mögliche Kooperation des Trump-Wahlkampfteam mit dem Kreml sieht der Kreml-Sprecher Dimitri Peskow als „schädlich“ für die Beziehungen der beiden Großmächte.

„Man kann wohl kaum sagen, dass das ein konstruktiver Beitrag zur Entwicklung des bilateralen Verhältnisses ist“, sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow heute in Moskau. Die Anhörung im US-Parlament werde keinerlei Beweise zutage fördern. Es sei eine inneramerikanische Diskussion, die sich überdies im Kreis drehe, sagte Peskow. Moskau werde sich daran nicht beteiligen.

Das FBI untersucht eine mögliche Beeinflussung des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 durch Russland und mögliche Verbindungen zum Wahlkampfteam Donald Trumps. Das bestätigte FBI-Chef James Comey am Montag in Washington in einer Kongressanhörung. In der Anhörung geht es generell um Moskau zur Last gelegte Versuche, sich in den US-Wahlkampf einzumischen. Damit im Zusammenhang stehen Vorwürfe, nach denen Trump-Mitarbeiter im Wahlkampf Kontakte zu russischen Offiziellen hatten.

Unter anderem sollen Hacker Computer der Demokratischen Partei geknackt haben. Die Bundespolizei FBI ermittelt, welche Kontakte es zwischen dem Wahlkampfteam des damaligen Kandidaten Donald Trump und russischen Vertretern gab. Mike Rogers, Chef des Geheimdienstes NSA, sagte dem Ausschuss, die NSA stehe zu ihrem Bericht vom Januar. Demnach wollte Moskau die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, schwächen, aber nicht Trump in das Weiße Haus bringen.

Trump nennt Berichte über Russland-Verbindungen „Fake News“. Er schrieb in einem Tweet, die eigentliche Geschichte, um die sich das FBI mit dem Kongress und anderen kümmern müssten, sei das Weiterverbreiten vertraulicher Informationen.

Als erster Vertreter der neuen US-Regierung wird Außenminister Rex Tillerson Mitte April in Moskau erwartet. Peskow machte aber keine Angaben, ob Präsident Wladimir Putin Tillerson dann empfangen werde. Erst müsse der Besuch offiziell mitgeteilt werden, sagte er.

von

Günter Schwarz – 21.03.2017