Schauspielhaus Kiel: „Die zehn Gebote“ / Ein Abend – Zwei Aufführungen
Das Schauspielhaus Kiel präsentiert am Mittwoch, dem 22. März um 19 Uhr, zum letzten Mal ein ganz besonderes deutsch-israelisches Projekt: Ein Abend. Ein Bühnenbild. Und gleich zwei Uraufführungen hintereinander, die jeweils ihre ganz spezielle Sichtweise auf einen der wichtigsten Eckpfeiler der jüdisch-christlichen Religion, Geschichte und Tradition werfen: „Die Zehn Gebote“! Hierzu wurden zwei unabhängige Stückaufträge vergeben, die sich mit dem großen Stoff in jeweils modernen, freien Herangehensweisen auseinandergesetzt haben.
Teil 1
DIE ZEHN GEBOTE von Feridun Zaimoglu / Günter Senkel
Der Kieler Erfolgsschriftsteller Feridun Zaimoglu und sein Co-Autor Günter Senkel, die dem Theater Kiel seit langer Zeit künstlerisch verbunden sind, siedeln ihre Auseinandersetzung mit dem biblischen Stoff mitten im Zweiten Weltkrieg an. Die zehn zunächst scheinbar unverbunden, aber tatsächlich kunstvoll miteinander verknüpften Szenen führen mitten hinein in die Belagerung von Leningrad. Ständig wechselnd zwischen russischer und deutscher Seite, zwischen Belagerungslinien und Heimatfront entsteht ein düsterer, sprachmächtiger und faszinierender Theatertext, der der Frage nachgeht, wie viel die Zehn Gebote als ethische Handlungmaxime menschlichen Miteinanders in Zeiten von Krieg, Hunger und Gewalt überhaupt Wert sind.
Teil 2
DIE ZEHN GEBOTE von Shlomo Moskovitz
Der renommierte israelische Dramatiker Shlomo Moskowitz siedelt seine Lesart der Zehn Gebote vor dem Hintergrund des letzten Libanonenkriegs an: Adam, Brigadegeneral einer israelischen Panzereinheit, erlebt während der kräftezehrenden Belagerung einer feindlichen Stadt eine Epiphanie der besonderen Art. Eine charmante libanesische Eselin führt Adam mit viel philosophischem Witz die Sinnlosigkeit und Ungerechtigkeit seines Tuns vor Augen und schickt den verwirrten General auf eine sehr persönliche Suche nach den wahren Werten. Dabei überlagern sich gegenwärtige und längst vergangene Lebensepisoden mehr und mehr zu einem Mosaik aus religiösen, politischen und privaten Fragen, durch die sich die Zehn Gebote wie ein roter Faden ziehen.
In der Kieler Spielstätte des Schauspielhauses, Ein Abend – Zwei Uraufführungen, ca. 3 Stunden und 30 Minuten Gesamtlänge (Pause nach dem ersten Stück)
Besetzung
- Teil 1 | Regie Annette Pullen
- Teil 1 | Bühne Lars Peter
- Teil 1 | Kostüme Barbara Aigner
- Teil 1 | Der Hauptmann Zacharias Preen
- Teil 1 | Georgi Oliver E. Schönfeld
- Teil 1 | Der Obergefreiter / Der Feldgeistlicher Christian Kämpfer
- Teil 1 | Soldat 1 Felix Zimmer
- Teil 1 | Soldat 2 Rudi Hindenburg
- Teil 1 | Wassili Martin Borkert
- Teil 1 | Lidija / Die Frau des Obergefreiten Genia Maria Karasek
- Teil 1 | Sveta / Die Tante der Frau des Obergefreiten Yvonne Ruprecht
- Teil 1 | Zenja / Der Sohn des Obergefreiten / Köchin Magdalena Neuhaus
- Teil 1 | Oma Olga / Der Großvater Ksch. Almuth Schmidt
- Teil 2 | Regie Dedi Baron
- Teil 2 | Bühne Lars Peter
- Teil 2 | Kostüme Elina Schnizler
- Teil 2 | Adam Marko Gebbert
- Teil 2 | Ruth Ellen Dorn
- Teil 2 | Nori / Salem Aleikum (Eselin) Jessica Ohl
- Teil 2 | Premierminister / Jizchak Werner Klockow
- Teil 2 | Verteidigungsminister / David Imanuel Humm
- Teil 2 | Generalstabchef / Tom Marius Borghoff
- Teil 2 | Anna Claudia Macht
- Teil 2 | Naomi Jennifer Böhm
von
Schauspielhaus Kiel / Günter Schwarz – 21.03.2017