(Niebüll / Tønder) – Im für den regionalen Zugverkehr zuständigen  Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) laufen Planungen, das Verkehrsangebot zwischen Tønder und Niebüll ab 2020 auszubauen. Die Reisezeiten auf der Strecke Niebüll-Esbjerg sollen verkürzt werden und nach dem Ausbau für Tempo 120 möglich sein. Laut des Folketingsabgeordneten für den Wahlkreis Vestjylland (Westjütland), Kristian Pihl Lorentzen (Venstre / rechtssoziale Partei), seien Gespräche darüber nötig.

Seit der Wiedereröffnung der Bahnstrecke Tønder-Niebüll im Jahr 2000 haben immer mehr Reisende die grenzüberschreitende Westküstenbahnverbindung genutzt. Mit 85.000 Bahnreisenden wurde 2016 ein neuer Rekord erreicht.

„Es wird ein Stundentakt und die Erhöhung der Reisegeschwindigkeit auf 120 Stundenkilometer angepeilt“, so Ingo Dewald, Geschäftsführer der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft (NEG)  Niebüll, der Eigentümerin der Strecke zwischen Niebüll und  der Grenze bei Tønder, auf der bisher im Zweistundentakt täglich zehn bis zwölf Züge der Privatbahn Arriva verkehren, die bei früheren Ausschreibungen mit der Bedienung der Linie Esbjerg-Bramming- Tønder -Niebüll beauftragt worden ist.

„Das grenzüberschreitende Verkehrsangebot im Bahnverkehr könnte mit relativ geringen Mitteln verbessert werden“, so Dewald, der darauf hinweist, dass  zusammen mit der geplanten Modernisierung der Bahn zwischen Tønder und Bramming das grenzüberschreitende Verkehrsangebot vor allem für Berufspendler und Touristen deutlich attraktiver werden würde.

Es sei durchaus möglich, bie zu 20 Zugpaare täglich einzusetzen. Der transportpolitische Sprecher der Venstre-Folketingsfraktion, Kristian Pihl Lorentzen, nennt die Initiative in Schleswig-Holstein interessant. „Es sind Gespräche nötig, und das Thema sollte in der deutsch-dänischen Verkehrskommission zur Sprache kommen“, so Pihl Lorentzen, der eine Verbesserung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs begrüßt.  Er verweist auf die bevorstehende dänische Ausschreibung des Betriebs der Westküstenbahn, die bis 2020 einen Ausbau des Angebots einschließen könnte.

von

Günter Schwarz – 24.03.2017