(Berlin) – Etwas ist faul im Staate (nicht Dänemark aber) in Deutschland. Das sagen nicht (nur) Verschwörungstheoretiker. Nein, dieses Mal hat sich die Bundesregierung selbst besorgt gezeigt – über das Auseinanderdriften der Gesellschaft in reich und arm.

„Same procedure as every year.” – Jedes Jahr erscheinen mehrmals Berichte, in denen über die wachsende Schere zwischen arm und reich in Deutschland geklagt wird. Die Politik reagiert stets nachdenklich und zeigt sich zunächst einmal besorgt – doch schon wenige Tage später ist wieder alles vergessen.

Im neuen Armutsbericht der Bundesregierung warnt diese vor den Gefahren eines wachsenden Gefälles zwischen den wohlhabenden und einkommensschwachen Gesellschaftsschichten, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Die Bundesregierung hat die endgültige Fassung des Berichts noch nicht veröffentlicht.

„Sind die Unterschiede zwischen arm und reich zu groß und wird erworbener Reichtum als überwiegen leistungslos empfunden, so kann dieses die Akzeptanz der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung verringern“, steht der Süddeutschen zufolge im Bericht. Wenigverdiener würden ihre Anstrengungen vielfach als nicht ausreichend respektiert wahrnehmen.

Den Finanzschwachen seien Aufstiegschancen für sich selbst und ihre Kinder wichtig. Sollten diese nicht vorhanden sein, „kann dieses in allen Gesellschaftsschichten zu Verunsicherung führen“, zitiert die Süddeutsche den Bericht.

von

Günter Schwarz – 25.03.2017