(München) – Die 72-jährige Schauspielerin Christine Kaufmann soll vergangene Woche zu Hause kollabiert sein. Jetzt ringt sie in einer Münchener Klinik mit dem Tod. Laut „Bild Online“ soll der Weltstar sich schon in den letzten Wochen sehr schwach gefühlt haben. wobei sich die Zeitung auf Angaben des Managements von Kaufmann bezieht.

Schon mit acht Jahren traf sie den Regisseur Harald Reinl, der mit ihr 1954 „Rosen-Resli“ drehte, einen der ersten großen westdeutschen Kinoerfolge nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Film machte Christine zum Kinderstar. Auch mit nachfolgenden Filmen wie „Ein Herz schlägt für Erika“, „Wenn die Alpenrosen blüh’n“ oder „Die singenden Engel von Tirol“ konnte sie weitere große Erfolge feiern.

Nach den Erfolgen mit den deutschen Heimatfilmen, die in den 1950er Jahren sehr beliebt waren und ein Millionenpublikum in die Kinos zogen, ging Christine Kaufmann Ende der 1950er Jahre erst nach Italien, wo sie 1959 an der Seite von Steve Reeves in „Die letzten Tage von Pompeji“ spielte. Von Italien aus zog es sie nach Hollywood und auch dort setzte sie sich im harten amerikanischen Filmgeschäft durch. 1961 gewann sie für ihre Rolle an der Seite von Kirk Douglas in „Stadt ohne Mitleid“ als beste Nachwuchsdarstellerin einen Golden Globe.

Bei den Dreharbeiten zu „Taras Bulba“ lernte Kaufmann 1961 in Argentinien den Hollywood-Star Tony Curtis kennen und heiratete ihn 1963. Von ihm bekam sie ihre beiden Töchter Alexandra und Allegra. Nach fünf Jahren Ehe ließ sich 1968 wieder scheiden und zog zurück nach Deutschland.

Zuerst drehte Christine Kaufmann den von Rolf von Sydow inszenierten Fernsehfilm „Wie ein Blitz“, der ein großer Erfolg wurde. Nach mehreren TV-Rollen in Serien wie „Der Kommissar“ oder „Derrick“ begann sie mit Regisseur Werner Schroeter zu arbeiten. Es entstanden 1971 „Der Tod der Maria Malibran“, 1973 „Willow Springs“,1976 „Goldflocken“ und 1981 „Tag der Idioten“. Als Bühnenstar ging sie gemeinsam mit Udo Kier und „Salome“ auf Tournee. In den Jahren 1974 und 1999 posierte sie nackt für den „Playboy“ und wurde zuletzt als „schönste Großmutter Deutschlands“ betitelt.

Die 72-Jährige sei vergangene Woche in ihrem Haus zusammengebrochen und lieget nun in einer Münchner Klinik im künstlichen Koma. „Bild“ beruft sich dabei auf eine Aussage des Managements der Schauspielerin: „Es stimmt, dass Frau Kaufmann im Koma liegt. Ihre Familie ist bei ihr und wir sind sehr besorgt.“ Ihre Töchter Allegra und Alexandra sowie ihr Bruder Günther Kaufmann sind nahezu ständig an ihrer Seite. Tochter Allegra Curtis sagte der Münchner „Abendzeitung“: „Ich stehe völlig unter Schock. Mit meiner Mami sieht es leider sehr schlecht aus.“

Christine Kaufmann soll an Blutkrebs leiden. Sie habe sich in vergangener Zeit unwohl gefühlt. Die Schauspielerin habe zunächst eine Grippe als Ursache für ihr Unwohlsein vermutet. Erst im Krankenhaus sei die Leukämie-Diagnose gestellt worden, heißt es. Zudem sprach ihre Tochter von einer Blutvergiftung. Allegra Curtis zur „Abendzeitung“: „Wir können nur beten, dass sie es packt.“ Zur genauen Krankheitsursache gibt es keine weiteren Informationen. Ihr Management gibt sich allerdings kämpferisch und sagt: „Christine Kaufmann wird medizinisch gut betreut.“

Ende der 1990er Jahre kreierte Christine Kaufmann ihre eigene Kosmetiklinie, die sie über einen Home-Shopping-Kanal vertreibt. Sie betrieb auch einen Youtube-Kanal.

von

Günter Schwarz – 25.03.2017