(Rom) – Anlässlich des EU-Sondergipfels in Rom zum 60. Jubiläum der Römischen Verträge haben die Menschen nicht nur in der europäischen Hauptstadt demonstriert, sondern auch in Deutschland, Polen und Großbritannien für die EU.

In Berlin, Warschau, London und Rom gingen die Menschen gestern, am Samstag, für die EU auf die Straße. Anlass ist das 60. Jubiläum der Römischen Verträge, die den Grundstein für das Bündnis legten. Bei dem Sondergipfel in Rom am Samstag unterzeichneten die Regierungschefs der EU-Staaten eine Erklärung, die das Versprechen der EU auf Frieden, Freiheit und Wohlstand erneuern soll. Am Hauptschauplatz Rom kam es auch zu Gegendemos. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.


Eine als Europa verkleidete Frau steht beim «March for Europe» in Berlin vor dem Brandenburger Tor. Der Marsch findet europaweit anlässlich des 60. Jahrestages der Römischen Verträge als Grundlage für die Gestaltung der EU statt. Keystone
Zehntausende Menschen haben in ganz Europa für die europäische Idee demonstriert. Anlässlich des EU-Sondergipfels in Rom zum 60. Jubiläum der Römischen Verträge kamen nicht nur in der italienischen Hauptstadt, sondern auch in Deutschland und Polen Menschen mit EU-Flaggen zusammen.

In London protestierten laut britischen Medien 25.000 Menschen gegen den Brexit und für einen Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union. „Wir wollen Mitglied im Europäischen Binnenmarkt bleiben. Wir wollen die Vorteile der EU-Mitgliedschaft behalten. Wir wollen garantieren, dass EU-Bürger, die bereits hier sind, ein Bleiberecht bekommen“, hieß es im Aufruf zum Londoner Protestmarsch auf Facebook.

Am Hauptschauplatz in Rom gab es allerdings auch Gegendemos. Die Polizei war im Großeinsatz. Im Zentrum der Stadt herrschte bis Vormittag eine gespenstische Ruhe. Viele Geschäfte hatten geschlossen, entlang der Demonstrationsrouten sah man auch verbarrikadierte Läden.

In Berlin versammelten sich beim Europa-Marsch nach Angaben der Veranstalter 4.000 Teilnehmer für ein geeintes und freies Europa. Sie demonstrierten „gegen die Rückkehr zu Nationalismus, Abschottung und Konfrontation“.

In der polnischen Hauptstadt Warschau sangen Tausende Demonstranten die Europahymne „Ode an die Freude“ und schwenkten polnische und Europa-Fahnen. Die Großkundgebung stand unter dem Slogan „Marsch für Europa: Ich liebe dich, Europa!“. Die Regierung in Warschau hatte zuletzt immer wieder Konflikte mit den EU-Partnern ausgetragen.

Am 25. März 1957 hatten Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und die Bundesrepublik Deutschland in Rom die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Europäischen Atomgemeinschaft unterzeichnet. Damit legten die Staaten den Grundstein für die Europäische Union.

von

Günter Schwarz – 26.03.2017