Frankfurt-London:Fusion zur Superbörse gescheitert
(Brüssel) – Wie heute bekannt wurde, untersagt die EU-Kommission den Zusammenschluss der Börsen von Frankfurt und London zu Europas größtem Börsenbetreiber. Der Zusammenschluss zwischen Deutscher Börse und der London Stock Exchange (LSE) „hätte den Wettbewerb erheblich eingeschränkt“, erklärte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Zudem hätte er ein „De-Facto-Monopol“ geschaffen.
Das Aus hatte sich schon länger angekündigt, denn die LSE hatte sich geweigert, eine weitere Auflage der EU-Wettbewerbshüter zu erfüllen und ihren Mehrheitsanteil an der italienischen Anleihen-Handelsplattform MTS in Mailand zu veräußern. Das Votum der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union hatte das im Februar 2016 angekündigte Projekt zusätzlich erschwert.
Vor dem Brexit-Referendum hatten sich die beiden Börsenbetreiber darauf festgelegt, dass die Dachgesellschaft ihren Sitz in London haben soll, was am Finanzplatz Frankfurt für viel Kritik gesorgt hatte.
von
Günter Schwarz – 29.03.2017