Blitzer geteert und gefedert – eine ungewöhnliche Rache
(Saarbrücken) – In der Nacht zum Dienstag wurden in Saarbrücken Blitzer in der Metzer Straße und in der Egon Reinert Straße vermutlich von einem sehr verärgerten Autofahrer ähnlich einer Strafe und Folter aus dem Mittelalter geteert und gefedert. Das Ordnungsamt prüfte daraufhin die weiteren Blitzanlagen im Stadtgebiet, ob von diesen noch andere außer Betrieb gesetzt wurden.
Die Blitzer in der Metzer Straße und in der Egon-Reinert-Straße in Saarbrücken wurden in der Nacht zum Dienstag geteert und gefedert. Die Anlagen waren vorerst nicht mehr funktionsfähig. Offensichtlich hat sich ein Autofahrer an der Geschwindigkeitsmessanlage auf diese mittelalterliche Weise gerächt. Ob noch weitere Geräte beschädigt wurden, wurde vom Ordnungsamt der Stadt Saarbrücken unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls geprüft. Die Stadt prüfte sofort, wie hoch der entstandene Sachschaden ist und ob die betroffenen Blitzanlagen gereinigt werden konnten oder ob sie komplett ersetzt werden mussten.
Es erwies sich, dass die Blitzer gesäubert und danach wieder in Betrieb genommen werden konnten. Die Messtechnik blieb trotz der Verschmutzung unversehrt. Die Polizei kann jedoch nicht über diesen Scherz lachen und hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und Beschädigung verkehrstechnischer Einrichtungen aufgenommen. In unmittelbarer Nähe eines Tatorts fanden Ermittler einen Eimer mit Farbpinseln, der konfisziert wurde, wie die Polizei meldete.
Teeren und Federn ist eine Strafe, die seit der Antike bekannt ist. Verurteilte wurden dabei mit Teer überstrichen, mit Federn beworfen und anschließend ausgesetzt. Dabei ging es neben der Strafe auch um die Bloßstellung etwa von Betrügern oder Falschspielern. In diesem Sinne hat sich „Teeren und Federn“ auch als Redensart erhalten.
von
Günter Schwarz – 30.03.2017