Donald Trump ist unfähig zu regieren
Regieren muss man können, und man muss es wollen. Beides kann man bei Donald Trump nicht unbedingt voraussetzen. Den Weg ins Weiße Haus hat er sich mit großen Sprüchen geebnet, aber mit Sprüchen allein lässt sich Amerika nicht regieren. Keine Erfahrung, keine Geduld, keine Finesse: Trumps Amtszeit wird, wie es aussieht, nur Episode sein: ein bisschen zum Lachen und ein bisschen zum Heulen – nur wird es hoffentlich nicht weiter gefährlich!
„Stimm’ unserem Plan zu“, warb Donald Trump per Kurznachrichtendienst noch bis zum Schluss für seine Gesundheitsreform. „Es wird großartig – du wirst sehr, sehr glücklich sein“. Doch die Republikaner zogen die Reißleine. Die um einen Tag verschobene Abstimmung über die Abschaffung von Obamacare, des Gesundheitsprogramms von Expräsident Barack Obama, wurde abgesagt. Zurück bleibt ein geschwächter Staatschef Trump, der eine neue Schlappe einsteckte und an der eigenen Partei scheiterte. Der Versuch, „Obamacare“ abzuschaffen, war fehlgeschlagen und zeigt die Spaltung bei Republikanischen Partei.
Diese Niederlage macht seine reaktionäre Agenda allerdings nicht ungefährlicher. So verbreiten seither Verhaftungen und drohende Abschiebungen unter den illegal in den USA lebenden Menschen Angst und Schrecken. Doch die Unfähigkeit Trumps, die angestrebte Politik vollständig durchzusetzen, ermutigt alle Seiten zu Opposition – nicht nur in seiner eigenen Partei, sondern auch verschiedene Bundesstaaten und Großstädte wehren sich gegen diese Maßnahmen.
Die Abweichler auf beiden Flügeln von Trumps Truppen markieren die tiefen Risse innerhalb der Republikanischen Partei. Christlich-fundamentalistische Befürworter eines kapitalistischen Wettbewerbs blockieren mit den populistischen Parolen der „Tea Party“-Bewegung eine von Trump favorisierte Regierungspolitik im Interesse der Konzerne, die Vertreter wie Senator Rand Paul jegliches Sozialgesetz als Ausdruck von Anspruchsdenken ab lehnen. So bangen viele Abgeordnete um ihre Wiederwahl, während ihre Wähler auf mehr soziale Absicherung und die versprochenen Arbeitsplätze hoffen.
Immer wieder melden sich Us-Psychologen zu Wort, die in der Psyche von US-Präsident Donald Trump eine Gefahr für die Gesellschaft sehen. Häufig geht es dabei um den Vorwurf, Donald Trump leide an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung.
Im Februar hatten sich gleich 33 Psychiater und Psychologen in einem offenen Brief an die „New York Times“ gewandt. Ihr Vorwurf: „Mr. Trumps Reden und Handeln demonstrieren seine Unfähigkeit Ansichten zu tolerieren, die von seinen eigenen abweichen. Seine Worte und sein Verhalten weisen auf eine tiefgreifende Unfähigkeit zur Empathie hin (…) Wir glauben, dass die gravierende emotionale Instabilität, die Mr. Trump in seinen Worten und Taten an den Tag legt, es für ihn unmöglich macht, sicher das Präsidentenamt auszuführen.“
Trump wird eine narzisstische Psyche unterstellt, die ihm„ein grandioses, aufgeblasenes Gefühl von Selbstgefälligkeit, ein obsessiver Drang nach Bewunderung und Schmeichelei, die Beschäftigung mit Fantasien unbegrenzten Erfolgs, Macht und Omnipotenz suggeriert. Er glaubt, dass er etwas Besonderes sei und von daher von seinen Mitmenschen einzigartig behandelt werden sollte.“
All das befähigt Donald Trump zwar zu einem ausgezeichneten Patienten in einem psychiatrischen Krankenhaus aber keineswegs zu Präsidenten der USA.
von
Günter Schwarz – 30.03.2017