Der Tourismusbranche in der Türkei fehlt es an Besuchern. Das vergangene Jahr war eine Katastrophe für die Feriendestination Türkei. Die Zahlen sprechen von einem Rückgang an Touristen um 60 Prozent. Auch derzeit gibt es kaum Buchungen für Sommerferien am Bosporus. Jetzt aber verbietet ein türkischer Hotelier deutschen und niederländischen Gästen den Aufenthalt in seinem Hotel.

Terroranschläge und willkürliche Verhaftungen von Journalisten und Regime-Gegnern wirken sich negativ auf die türkische Tourismusbranche aus. Die Nachfrage für die Türkei ist völlig eingebrochen. Einen türkischen Hotelier scheint das aber nicht zu kümmern. Er will trotzdem keine deutschen und niederländischen Gäste mehr in seinem Hotel Hatemoğlu sehen. Das berichtet der niederländische Sender WLN TV.

Klares Verbot

Um das auch jedem klarzumachen, hat das Hotel zwei Schilder (englisch, türkisch) aufgehängt. „Niederländische und deutsche Bürger können nicht in diesem Hotel bleiben“, lautet die Nachricht, unterlegt mit der türkischen Flagge.

Die Unterkunft liegt im Osten der Türkei in der Provinz Ağrı. Abgesehen von einem historischen Klosterkomplex und einem ruhenden Vulkan bietet diese Gegend nur wenig Sehenswürdigkeiten. Es ist also fraglich, ob im Hotel Hatemoğlu überhaupt viele deutsche und niederländische Gäste übernachten möchten.


 
Vermutlich will der Hotelier damit Präsident Recep Tayyip Erdoğan den Rücken stärken. In Deutschland und den Niederlanden wurden Wahlkampfauftritte von türkischen Ministern abgesagt, die für Erdoğans Referendum Werbung machen wollten. Bei der Abstimmung am 16. April geht es um eine Verfassungsreform, die Präsident Erdoğan noch mehr Macht verleihen und die ihn praktisch zum „Reis“ (Führer) und somit zum Alleinherrscher über die Türkei machen würde.

von

Günter Schwarz –01.04.2017