
Studie: Neugeborene in Dänemark und Deutschland schreien am wenigsten
In einer neuen Studie britischer Psychologen, die am heutigen Montag veröffentlicht wurde, sagen die Forscher, schreien Babys in den ersten Wochen ihres Lebens im Durchschnitt nirgendwo auf der Welt so wenig wie die Neugeborenen in Dänemark und Deutschland. Es sind lediglich zwei Stunden am Tag. Es ist die erste Untersuchung dieser Art, von der Ärzte und Krankenschwestern profitieren sollen.
Die Wissenschaftler haben darin explizit untersucht, wie oft Babys in verschiedenen Ländern in den ersten drei Monaten nach der Geburt schreien. Die Studie der britischen Psychologen ist die erste dieser Art. „Es gibt große Unterschiede, wie oft Babys in den ersten Wochen ihres Lebens weinen. Wir können durch die Untersuchungen viel über die Kulturen lernen, in denen die Babys weniger schreien“, sagt Dieter Wolker, Forschungsleiter an der englischen Universität Warwick. Die Rolle der Eltern, unterschiedliche Faktoren bei der Geburt sowie die Genetik seien in diesem Zusammenhang wichtige Punkte. Über die genauen Ursachen für das unterschiedliche Schreiverhalten könne man aber bisher nur spekulieren, erklärt er im Fachblatt „The Journal of Pediatrics“. Insgesamt wurden bei der Untersuchung 8.700 Babys analysiert.
Das höchste Niveau von Kolik, das durch mehr als drei Stunden Weinen an mindestens drei Tagen in der Woche definiert ist, wurde bei Babys in Großbritannien, Kanada und Italien festgestellt – das niedrigste in Dänemark und Deutschland. Die Studie kommt zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass Babys im Durchschnitt zwei Stunden am Tag in den ersten zwei Wochen weinen. In den darauffolgenden Wochen steigt dieser etwas an, so dass es nach sechs Wochen rund 2 Stunden und 15 Minuten sind. Danach geht die Dauer auf 1 Stunde und 10 Minuten nach 12 Wochen zurück.
Nach Aussage von Wolker kann die neue Studie Ärzten und Krankenschwestern helfen, wenn diese von Eltern danach gefragt werden, ob das Schrei-Niveau ihrer Kinder normal ist oder diese vielleicht zusätzliche Hilfe benötigen.
von
Günter Schwarz – 03.04.2017