Am 04. April 2015 schließt der dänische Schriftsteller Klaus Rifbjerg im Alter von 83 Jahren für immer seine Augen.

 Rifbjerg wurde am 15. Dezember 1931 in København geboren und war einer produktivsten zeitgenössischen Autoren, der eine Vielzahl von Werken geschaffen hat. Er wuchs auf der Insel Amager im Öresund an der Ostküste von Sjælland auf. Seine Eltern waren beide Lehrer, und Rifbjerg wurde relativ frei erzogen. Später studierte er Englisch und Literatur, sowohl in København als auch ein Jahr an der Princeton Univerty in den USA. Er brach sein Studium jedoch ab, um zuerst Regisseur und später Kritiker und Schriftsteller zu werden.

Der Durchbruch gelang ihm 1958 mit dem Roman „Den kroniske Uskyld“ (Die chronische Unschuld), in dem es um Teenager und ihre sexuellen Erfahrungen und Probleme geht. Dieser Roman wurde unter der Leitung von Edward Fleming im Jahr 1985 verfilmt. Seit 1956 veröffentlichte Rifbjerg über 100 Romane sowie Gedicht- und Novellensammlungen, Schauspiele, Fernseh- und Hörspiele, Filmmanuskripte, Kinder- und Tagebücher.

Rifbjerg war außerdem auch als Journalist und Kritiker bekannt. Mit Villy Sørensen war er in der Durchbruchsperiode des Modernismus Redakteur für die Zeitschrift „Vindrosen“ und ab 1984 war er sieben Jahre lang literarischer Direktor beim Verlag Gyldendal.

Verheiratet war er seit 1955 mit der Übersetzerin Inge Rifbjerg, mit der er drei gemeinsame Kinder bekam, darunter den Jazzmusiker Frands Rifbjerg mit dem er auch sein Jazzoratorium „I den lille By“ (In dem kleinen Dorf) einspielte.

Viele seiner Werke sind in andere Sprachen übersetzt worden – darunter auch viele ins Deutsche. Eines seiner Grundthemen war die Schilderung des Menschen – die Identitätsfindung und deren Probleme.

von

Günter Schwarz – 04.04.2017