Eine schwangere Muslimin begeistert mit ihrem Rap Tausende. Das ruft aber auch Hass-Kommentatoren auf den Plan, die Probleme damit haben, Rap und eine Kopftuchträgerin in Einklang zu bringen.

Eine schwangere, rappende Frau mit Kopftuch: Das ist Mix, der für Zündstoff im Netz sorgt. Die syrisch-amerikanische Dichterin Mona Haydar rappt so im Video zu ihrem Song „Hijabi“ – ein Bekenntnis zu ihrer Kopfbedeckung.

Am Anfang haut die Künstlerin dem Zuhörer die Hijab-Klischee-Fragen um die Ohren: „Wie sieht dein Haar aus?“, „Schwitzt du da drunter nicht?“. Fragen, die für jede kopftuchtragende Muslimin zum Alltag gehören.

„Verbannt Frauenhasser – ob wir uns bedecken oder nicht, haltet uns nicht für selbstverständlich.“

Die Botschaft ist unmissverständlich im Refrain formuliert: „Auch wenn ihr es hasst, ich wickle mir meinen Hijab weiter um den Kopf und rocke mein Kopftuch.“

Mona Haydar will mit ihrer Kunst gesellschaftlichen Strukturen aufbrechen, die vorschreiben, was Frauen anzuziehen haben oder eben nicht.

Mit ihrem Video hat sie bereits ein Zeichen gesetzt. Zu Tausenden reihen sich euphorische Nachrichten von Gleichgesinnten („Das macht mir so viel Mut“) nahtlos an Hasskommentare, die diesem Frauenbild nichts abgewinnen können.

von

Günter Schwarz – 05.04.2017