(New York) – Mit der Werbebotschaft „White is purity“ (Weiß ist Reinheit) hat die Hautpflegemarke Nivea http://niveausa.com bei vielen US-Kunden für Empörung gesorgt. Mit dem Beitragsfoto hat Nivea in der vergangenen Woche auf der Facebook-Seite des Unternehmens eindeutig den falschen Ton angeschlagen. Die Rassismus-Vorwürfe in den USA wurden so heftig, dass das Unternehmen die Werbekampagne kurzerhand wieder aus dem Verkehr gezogen hat.

Nivea, eine Marke der deutschen Beiersdorf AG http://beiersdorf.de, hatte die online immer noch heftig kritisierte Anzeige über den eigenen Facebook-Account verbreitet. Eigentlich wollten die Marketing-Verantwortlichen mit dem Spruch ein unsichtbares Deospray bewerben. Die Wortwahl entpuppte sich jedoch als Shitstorm-Bumerang. „White is purity“ assoziierten viele Menschen mit Rassismus statt sauberen Achseln.

Die Anzeige zeigt eine Frau, die in blütenweißer Kleidung auf einem Bett sitzt und aus dem Fenster schaut. „White is purity“ (übersetzt etwa: weiß ist Reinheit) steht in den für Nivea-Werbung typischen Versalien darunter, dazu ein Spruch: „Keep it clean, keep bright. Don’t let anything ruin it“ (Halten Sie es sauber, hell. Lassen Sie das durch nichts zerstören). Ende vergangener Woche war das Bild auf einer Facebookseite der Firma zu sehen, als Werbung für Deodorant, das angeblich keine Flecken auf der Kleidung hinterlässt.

Kaum war das online, geschah das, was sich jeder Werber wünscht. Zunächst. Der Beitrag wurde geteilt, Hunderte Fotos davon landeten auf Twitter und Facebook. Nur leider nicht, weil die Kunden begeistert waren. Im Gegenteil: „Shitstorm in 3…, 2…., 1….“ twitterte ein Nutzer einen Countdown, wann der virtuelle Wutanfall losbrechen würde.

Viele User zeigen sich entsetzt und lassen ihrem Unmut in Kommentaren unter dem Bild freien Lauf. „Ich werde alle meine Nivea-Produkte entsorgen“, so ein Facebook-User. Ein weiterer meint, dass das Deo das „optimale Produkt für die Alt-Right-Bewegung“ sei.

Nivea entschuldigt sich Nivea hat bereits Stellung zu den Anschuldigungen genommen und weist eine rassistische Intention von sich. Die Werbeanzeige sei eigentlich nur für Kunden des Nahen Ostens gedacht gewesen und wurde versehentlich global veröffentlicht. „Die Anzeige für Nivea-Naher-Osten sollte nicht beleidigend sein. Wir entschuldigen uns. Der Beitrag wurde gelöscht“, schreibt das Unternehmen auf seinem Facebook-Account. Nichtsdestotrotz schlagen zahlreiche Screenshots des Beitrages noch immer hohe Wellen im Social Web.

von

Günter Schwarz – 07.04.2017