(Bochum) – Marcus Pretzell (43) droht Ungemach. Der AfD-Spitzenkandidat in Nordrhein-Westfalen und Ehemann der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry soll sich wegen der Hinterziehung von Sozialabgaben strafbar gemacht haben. Gegen den AfD-Politiker Marcus Pretzell ist eine Strafanzeige eingangen, weil er einem Mitarbeiter über Monate hinweg kein Gehalt gezahlt haben soll und womöglich Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen hat.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Bochum, Christian Kuhnert, bestätigte, dass man gegen den AfD-Spitzenkandidaten wegen „Nichtabführung von Beiträgen zur Sozialversicherung“ ermittle. Nach Spiegel-Informationen geht es um die Beschäftigung des Publizisten Michael Klonovsky (54). Dieser soll für Pretzell Pressekonferenzen organisiert sowie Vorträge und Reden vorbereiten haben. Das fällige Bruttogehalt von etwa 4000 Euro soll seit dem 1. Juli 2016 nicht bezahlt worden sein. Ähnlich verhält es sich mit den Sozialabgaben.

Der AfD-Politiker sagte zu den Vorwürfen, dass das europäische Parlament für die Zahlung des Arbeitsvertrags zuständig sei. Zudem hätte ihm Klonovsky keine Leistungen angeboten, ergo entstünde auch keine Sozialversicherungspflicht. Dem Spiegel liegen jedoch Manuskripte vor, die der Ehemann von Frauke Petry nachweislich auch genutzt haben soll.

Die Anschuldigungen gegen Pretzell kommen für den Europaabgeordneten zur Unzeit. Am Sonnabend möchte der Politiker aus Nordrhein-Westfalen in Essen den Wahlkampfauftakt seiner Landespartei begehen.

von

Günter Schwarz – 07.04.2017