Leichtsinn! – Wattwanderer laufen direkt in die Flut
(Amrum / Föhr) – Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben am Freitag vor der Insel Föhr zwei Wattwanderer gerettet. Die 25 und 26 Jahre alten Männer wollten laut DGzRS bei Niedrigwasser von der Nordspitze Amrums zur Nachbarinsel Föhr gehen – ohne zuvor in den Tidenkalender geschaut zu haben. Sie seien direkt in die auflaufende Flut gelaufen. Spaziergänger alarmierten die Seenotretter.
Als das Tochterboot „Lotte“d es Rettungskreuzers „Ernst Meier-Hedde“ aus Amrum eintraf, standen die Wattwanderer bereits bis zur Hüfte in der acht Grad kalten Nordsee. Nur etwa 300 Meter von der Insel Föhr entfernt hatte die Flut sie eingeschlossen. Die Männer seien nur leicht unterkühlt gewesen, lediglich ein paar wärmende Decken waren vonnöten, sagte ein Sprecher der DGzRS. Sie hätten sich anschließend mit einem Taxi nach Hause fahren lassen.
Obwohl es scheint, dass Föfr von der Nordspitze Amrums aus gesehen ganz nah scheint, ist die gewählte Wattwander-Route ncht nur aus Sicht der Seenotretter denkbar ungeeignet. Einer der beiden gefährlichen Priele sei nur an einer einzigen Stelle zu durchwaten, die nur die Wattführer genau kennen würden. Der andere Priel sei auch bei Niedrigwasser nicht zu durchqueren, warnte der Sprecher.
Immer wieder weisen die Seenotretter auf die Gefahren im Watt hin. Viele Urlauber unterschätzen es dennoch. Die Seenotretter raten, nur unter Anleitung eines fachkundigen Wattführers auf Entdeckungsreise zu gehen. Empfehlenswert für alle, die an der Küste Ferien machen und auf dem Wasser unterwegs sind, ist das große Präventionsprogramm „Sicher auf See“.
von
Günter Schwarz – 09.04.2017