„Dänin“ aus der Bronzezeit war Migrantin
Archäologen haben neue Erkenntnisse zur Herkunft einer jungen Frau, deren Mumie in den 1930er Jahren im Süden Dänemarks gefunden wurde. Demnach stammte sie aus dem Raum nördlich der Alpen, berichtet das Portal „The Local“.
Die erneute Untersuchung der Mumie hat gezeigt, dass die junge Frau erst im Alter von 13 bis14 Jahren nach Dänemark gelangte, so das Portal. Geboren wurde sie aber Hunderte Kilometer südlich des Landes. Mit 17 Jahren verstarb sie, ungefähr 1.300 v. Chr.
Die Archäologen nehmen laut dem Portal an, dass die Frau einem Adelsgeschlecht angehörte. Der Zustand ihrer Zähne deutet darauf hin, dass sie sich in ihrer Jugend vollwertig ernährte – ein Hinweis auf hohen gesellschaftlichen Status. Ihr Umzug in so große Entfernung sei vermutlich auf eine Heirat oder eine Stammesallianz zurückzuführen, heißt es.
Ähnliche Erkenntnisse liegen, so das Portal, über eine andere Mumie einer jungen Frau vor, die im südlichen Deutschland geboren wurde und später nach Dänemark zog. Dies lasse den Schluss zu, betonen die Forscher, dass die Bronzezeit eine Globalisierungsepoche gewesen sei: Menschen reisten, handelten und gründeten Familien über Hunderte Kilometer hinweg. Früher konnten Wissenschaftler dies nur aufgrund archäologischer Funde vermuten, heute aber sind die Erkenntnisse mit Hilfe der DNA-Nachweise wissenschaftlich fundiert, schreibt das Portal.
von
Günter Schwarz – 12.04.2017