(Flensburg) – Da der Gründonnerstag in Dänemark bereits Feiertag ist, zog es gestern trotz des wenig österlichen Wetters viele Dänen zum Einkaufen nach Flensburg – und die Geschäfte der Fördestadt freuten sich über 40 Prozent mehr Umsatz.

Mit prall gefüllten Brieftaschen stürmten die Dänen am gestrigen Feiertag in Dänemark die Einkaufszentren des Fördeparks und des Citti-Markts sowie die Flensburger Innenstadt zwischen dem Südermarkt und Nordertor. Schon an normalen Tagen sind es um die 20 Prozent, die die Flensburger Geschäfte nur durch dänische Kunden mehr in den Kassen haben. Aber am Gründonnerstag, der in Dänemark als Feiertag gilt und an dem dort die Geschäfte geschlossen sind, gab es gestern einen derartig zusätzlichen „Run“ auf Flensburg, der fast an das Weihnachtsgeschäft erinnerte – überall Menschen bepackt mit Einkaufstüten!

Warum die Dänen, wann immer es möglich ist, in Deutschland einkaufen, liegt auf der Hand. Das Land mit seinem außergewöhnlich hohen Pro-Kopf-Einkommen verzeichnet gleichzeitig mit die höchsten Lebenshaltungskosten in Europa. Hinzu kommt die immer noch hohe Besteuerung bestimmter Warengruppen. So liegt beispielsweise der Preisvorteil in Deutschland für eine Flasche „Aalborg Aquavit“ gewissermaßen die am leichtesten vergleichbare „Währung“ bei bis zu 50 Prozent.

Aber auch die unterschiedliche Mehrwertsteuer, die in Deutschland für Lebensmittel sieben, in Dänemark durchgängig 25 Prozent beträgt, macht den Einkauf südlich der Grenze nahezu für die gesamte Warenpalette attraktiv.

von

Günter Schwarz – 14.04.2017