Socialdemokraterne wollen Entschädigungen auf Kinder von Asbestarbeitern ausweiten
Die Ehepartner ehemaliger Asbestarbeiter erhalten seit 2015 eine Entschädigung, wenn sie infolge von Asbeststaub im Haus an Krebs erkranken. Die Sozialdemokraten fordern jetzt, auch die Kinder dieser Arbeiter in die Entschädigung mit einzubeziehen.
Auch die Kinder von Asbestarbeitern sollen eine Entschädigung bekommen, wenn sie als Folge von Asbeststaub im Elternhaus im späteren Leben an Krebs erkranken. Das fordert der gesundheitspolitische Sprecher der Socialdemokraterne, Flemming Møller Mortensen. Kindern solle die gleiche Entschädigung zustehen, wie sie seit 2015 Ehepartner von Asbestarbeitern erhalten.
„Es ist sehr wichtig für die Sozialdemokratie, dass das Geld, das wir bereitgestellt haben, auch für Kinder verwendet wird, die an Krebs erkranken“, sagt Flemming Møller Mortensen. Er fordere die Regierung auf, diesbezüglich so schnell wie möglich zu handeln.
Auch heute noch – mehrere Jahrzehnte nachdem Asbest verboten wurde – erkranken Kinder von ehemaligen Asbestarbeitern der „Eternitfabrik“ in Aalborg am aggressiven Rippenfellkrebs, der durch Asbeststaub in der Lunge ausgelöst wird.
Die kommissarische Gesundheitsministerin Karen Ellemann (Venstre / rechtssoziale Partei) teilte der Zeitung „BT“ mit, sie sei „offen für Vorschläge, das Gesetz auszuweiten“. Das Gleiche hatte im Januar auch schon die Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre) gesagt.
Nach dem derzeitig geltenden Recht haben nur Ehepartner Anspruch auf eine Entschädigung in Höhe von 170.000 Kronen (22.800 Euro), wenn sie als Folge von Asbeststaub im Haus an Krebs erkrankt sind. Bis heute haben etwa zehn Ehepartner eine Entschädigung aus dem 2015 bereitgestellten Topf von zehn Millionen Kronen (1,345 Millionen Euro) erhalten.
von
Günter Schwarz – 16.04.2017