Puccinis „Tosca“ aus dem Festspielhaus Baden-Baden
Erleben sie Puccinis Oper „Tosca“ heute Abend, am Ostermontag, um 20:15 Uhr bei „arte“
Die Osterfestspiele der Berliner Philharmoniker im Festspielhaus Baden-Baden gehen 2017 in ihre fünfte Saison. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr Puccinis „Tosca“ in der Neuinszenierung von Philipp Himmelmann. Eine Parabel über die Freiheit des menschlichen Handelns. Die Solistinnen und Solisten sind handverlesen: Kristine Opolais als Floria Tosca, Marcelo Álvarez als Mario Cavaradossi und Marco Vratogna als Baron Scarpia verkörpern die wichtigsten Partien.
Die Geschichte: Rom, im Jahr 1800: Der skrupellose Polizeichef Scarpia missbraucht unter dem Mantel des galanten Höflings seine Amtsmacht, um an das Ziel seiner Wünsche zu gelangen, nämlich die Sängerin Floria Tosca zu seiner Geliebten zu machen. Die fromme, eifersüchtige Primadonna Tosca jedoch hat ein Liebesverhältnis mit dem Maler und Freigeist Mario Cavaradossi … Eine Dreiecksgeschichte mit tragischem Ende.
Schon 1889 hatte Giacomo Puccini (1858-1924) die Idee, Victorien Sardous Schauspiel „Tosca“ zu vertonen, das bereits seit dem 24. November 1887 in Paris uraufgeführt worden war und dort große Erfolge feierte. Das Stück war zudem ein riesiger internationaler Erfolg und wurde mit Sarah Bernhardt in der Hauptrolle überall in Europa gespielt; bis 1908 soll es rund 3000 Aufführungen gegeben haben.
Doch erst sieben Jahre später, nach der Fertigstellung seines Meisterwerkes „La Bohème“, nahm er das Projekt in Angriff. Das Schauspiel von 1887 war mittlerweile ein großer Erfolg. Außerdem kam seit der Uraufführung von Mascagnis „Cavalleria Rusticana“ 1890 der musikalische Verismo in Mode, mit dem die „Tosca“ einige Berührungspunkte aufweist.
1896 gab Puccini das Libretto in Auftrag, zwei Jahre später begann er schließlich mit der Komposition, die gut eineinhalb Jahre in Anspruch nahm. Am 14. Januar 1900 wurde „Tosca“ im römischen Teatro Costanzi uraufgeführt und trat ihren Siegeszug durch die Operngeschichte an, der bis heute unverändert anhält. Die deutschsprachige Erstaufführung fand am 21. Oktober 1902 in der Semper Oper in Dresden statt. Bedeutend für die Rezeptionsgeschichte in Deutschland wurde jedoch auch die Premiere am Deutschen Opernhaus Berlin unter der Leitung von Ignatz Waghalter am 20. Mai 1920.
von
Günter Schwarz – 17.04.2017