Am 18. April kommt es zu zwischen den dänische Truppen auf der einen Seite und den preußischen und österreichischen Truppen auf der anderen Seite zu der Schlacht in Dybbøl vor der Toren Sønderborgs, die mit der Niederlange Dänemarks endet.

Nach fast fünfwöchiger Belagerung wird die dänische Wehranlage der zehn Dybbøl skanser (Düppeler Schanzen) am 18. April 1864 von den Preußen unter Prinz Friedrich Karl erstürmt.

Im Herzogtum Schleswig sicherten die Schanzen den Übergang über den Alssund (Alsensund) nach Sønderborg auf der strategisch wichtigen Insel Als. Dass die Preußische Armee den Sturmangriff wagen würde, hielt die dänische Seite für ausgeschlossen. Da er gelang, ist in Deutschland die Bezeichnung „Erstürmung der Düppeler Schanzen“ üblich. In Dänemark spricht man von der „Slaget ved Dybbøl“, der Schlacht bei Düppel. Nachdem das preußische Denkmal 1945 gesprengt worden war, gewann die „Dybbøl Banke“ im 20. Jahrhundert als Gedenkort Dänemarks große Bedeutung. Das Museum „Historiecenter Dybbøl Banke“ präsentiert seit 1992 das Kriegsgeschehen und die davon beeinflusste dänische Mentalitätsgeschichte. Auch in der Düppeler Mühle wird seit 1995 eine Ausstellung gezeigt.

Bereits 1849, in der Schleswig-Holsteinischen Erhebung, waren die Schanzen Schauplatz eines Gefechtes zwischen deutschen und dänischen Truppen gewesen. Niemand kannte sie besser als Franz Geerz, Kartograph und Generalstabsoffizier der Preußischen Armee. Ihre strategische Bedeutung hatten sie nicht verloren.

Die Anlagen waren daher stark befestigt; allerdings hatte ihr Ausbau 1864 noch nicht den geplanten Endzustand erreicht. Dänemark setzte 11.000 Mann zur Verteidigung der zehn Schanzen ein. Am 18. April bezogen 37.000 Mann der preußischen Sturmkolonnen gegen 02:00 Uhr morgens ihre Stellungen, die nur etwa 200 Meter von den ersten dänischen Schanzen entfernt lagen. Nach stundenlanger Artillerievorbereitung begann um 10:00 Uhr der Sturmangriff.

Auch das Eingreifen des dänischen Panzerschiffs Rolf Krake mit seiner schweren Artillerie konnte die preußische Attacke nicht wirksam behindern. In einer zweiten Stellungsreihe (nur rund 400 Meter von den dänischen Stellungen entfernt) hatten die Preußen vier Musikkorps unter Führung des preußischen Musikdirektors Gottfried Piefke zusammengezogen. Diese Musikkorps unterstützten die angreifenden Truppen durch das Spielen bekannter Märsche, u. a. wurde der von Piefke persönlich komponierte Düppeler Schanzen-Marsch gespielt, wobei Piefke der Taktstock durch eine Kanonenkugel entrissen worden sein soll.

Schon 13 Minuten nach Angriffsbeginn hatte die preußische Infanterie die Schanzen der ersten Linie eingenommen. Die folgenden drei Stunden waren von verbissenen Kämpfen geprägt. Gegen 13:30 Uhr brach der letzte dänische Widerstand am Brückenkopf vor Sønderborg zusammen. In der Schlacht betrugen die Verluste an Gefallenen und Verwundeten etwa 1670 Soldaten auf dänischer und 1200 auf preußischer Seite, 3601 Dänen gerieten in Kriegsgefangenschaft. Unter den Toten war auch der preußische Generalmajor Eduard von Raven, dem Wilhelm I. noch auf dem Sterbebett den „Orden pour le merite“ verlieh. Auch einer der dänischen Befehlshaber, der Generalmajor Claude du Plat, fiel bei Düppel.

Während der Schlacht an den „Dybbøl skanser“ nahmen erstmals Beobachter des Internationalen Roten Kreuzes an Kriegshandlungen teil, der Schweizer Chirurg Louis Appia auf preußischer, der niederländische Marinekapitän Charles van de Velde auf dänischer Seite.

Nach einer unbestätigten, im wilhelminischen Deutschland aber sehr populären Legende soll der Pionier Carl Klinke den Preußen zum Sieg verholfen haben, indem er – beladen mit einer Sprengladung und unter Ausrufen von „Ick bin Klinke. Ick öffne dit Tor.“ – auf die Befestigung zugestürmt sei und dann sich selbst mit der ersten Schanze in die Luft gesprengt habe.

Die dänischen erlitten eine schwere Niederlage gegen die zahlenmäßig weit überlegenen preußischen Truppen. Die dänische Hauptstreitmacht musste sich auf die Insel Als zurückziehen und konnte nicht mehr in die Kämpfe um Jylland (Jütland) eingreifen. Damit war die Entscheidung zugunsten der verbündeten Preußen und Österreicher gefallen, auch wenn der Krieg noch einige Monate fortgesetzt wurde.

Im Frieden von Wien, der am 30 Oktober1864 von den kriegführenden Parteien Dänemark und Preußen zusammen mit Österreich unterzeichnet wurde, musste Dänemark das Herzogtum Schleswig, das Herzogtum Holstein und das Herzogtum Sachsen-Lauenburg an Preußen und Österreich abtreten.

von

Günter Schwarz – 18.04.2017