Dänemark will mit Irland und Niederlande gemeinsame Brexit-Strategie festlegen
(København) – Die Regierungschefs Dänemarks, Irlands und der Niederlande wollen am Freitag in Den Haag über den EU-Austritt Großbritanniens beraten und eine einheitliche Linie zum Brexit finden. Ziel sei es, den Schaden für die drei Länder, die als die am meisten vom bevorstehenden EU-Austritt Großbritanniens betroffenen gelten, zu minimieren.
Der dänische Regierungschef Lars Løkke Rasmussen reist am Freitag nach Den Haag. Dort wolle er im Vorfeld des kommenden EU-Gipfels mit seinen Kollegen Enda Kenny aus Irland und dem Niederländer Mark Rutte Gespräche über eine gemeinsame Brexit-Strategie führen. Das Treffen werde die Stärke der 27 EU-Staaten als Einheit unterstreichen.
„Die drei Länder hätten viele gemeinsame Interessen“, schrieb Løkke Rasmussen in einer Pressemitteilung. Unter anderem gelte dies für die Haltung in Bezug auf den Brexit.
In der Vergangenheit standen die drei Länder bei den Themen Handel und Wettbewerb oft auf der Seite Großbritanniens. Dänemark, Irland und die Niederlande unterhalten besonders enge Wirtschafts- und Finanzbeziehungen zu Großbritannien. Somit sind nach Einschätzung Kennys sein Land mit Dänemark und den Niederlanden am stärksten vom Brexit betroffen. Wenn Großbritannien den EU-Austritt vollzogen hat, sind die einzelnen verbleibendenden EU-Mitglieder auf bilaterale Handelsabkommen mit London angewiesen.
von
Günter Schwarz – 19.04.2017