(Lübeck) – Am gestrigen Mittwochabend (19.04.2017) fand in den Lübecker Media Docks eine Wahlkampfveranstaltung der AfD Schleswig – Holstein statt. Zeitgleich war eine Gegenkundgebung „Solidarisch gegen den Hass“ bei der Versammlungsbehörde der Hansestadt Lübeck angemeldet und genehmigt worden zu der sich laut Angaben der Polizei rund 150 Demonstranten einfanden. Anlass war ein Auftritt der AfD-Politiker Jörg Meuthen aus Stuttgart in Baden Württemberg und Guido Reil aus Essen in Nordrhein-Westfalen in den Media.

Protest vor den Media Docks auf der Nördlichen Wallhalbinsel: Zur Wahlkampfveranstaltung der AfD sind am Mittwochabend Jörg Meuthen, der neben Frauke Petry Bundessprecher der AfD ist, und Guido Reil in die Hansestadt gekommen – sie wollten die Partei bei ihrem Landtagswahlkampf unterstützen. Eineinhalb Stunden vor der Veranstaltung trafen sich allerdings auch schon Demonstranten vor den Media Docks. Sowohl das Lübecker Flüchtlingsforum als auch das Bündnis „Solidarisch gegen den Hass“ hatte Tage vor der Veranstaltung die Lübecker dazu aufgerufen, sich vor den Media Docks zu versammeln und zu demonstrieren.

Die Polizeidirektion Lübeck hatte sich auf diese Einsatzanlässe eingestellt. Ziel war es, die Veranstaltung zu schützen und die Durchführung der angemeldeten Kundgebungen zu gewährleisten.

Die Demonstranten kritisierten auch die KWL, die die Media Docks zum zweiten Mal an die AfD vermietet hat. Schon am 2. März hatte Frauke Petry den Wahlkampf dort eröffnet – 600 Menschen gingen deshalb auf die Straße. „Es sind dieses Mal etwas weniger, etwa 250 Demonstranten“, schätzte Lena Rehfeld vom Bündnis.

Jeder AfD-Gast musste an den pfeifenden Demonstranten vorbeigehen, um auf das Gelände zu gelangen. „Das hat die Polizei so aufgebaut“, sagte Rehfeld. „Wir hoffen, dass wir die Besucher somit erreichen können.“ Die Polizei hatte laut Sprecher Dierk Dürbrook mit zirka 100 Gegendemonstranten gerechnet. Bis zum AfD-Veranstaltungsbeginn blieben die Demonstranten vor den Media Docks. „Es ist alles ruhig verlaufen“, sagte Dürbrook.

Die AfD-Veranstaltung selbst begann demnach gegen 19.30 Uhr und wurde von 108 Personen besucht. Die Kundgebung der AfD-Gegner wurde von der Anmelderin um 20.10 Uhr als beendet erklärt. Der polizeiliche Einsatz endete gegen 22.15 Uhr ohne Vorkommnisse.

von

Günter Schwarz – 20.04.2017