(Den Haag) – Irland, Dänemark und die Niederlande haben die Einheit der 27 EU-Staaten bei den Brexit-Verhandlungen beschworen. „Das ist im Interesse aller Mitgliedstaaten“, sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte gestern, am Freitag, in Den Haag. Er hatte zuvor mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Løkke Rasmussen und dem irischen Premier Enda Kenny über eine gemeinsame Strategie beim kommenden EU-Sondergipfel zum Brexit am 29. April beraten.

Die drei Länder sind wichtige Handelspartner Großbritanniens und hätten daher ein gemeinsames Interesse an „schneller Klarheit“, sagte der dänische Statsminister Rasmussen. „Wir haben potenziell am meisten zu verlieren.“ Insofern war das Treffen nötig, um die gemeinsamen Interessen zu koordinieren.

Die drei Regierungschefs setzen sich dafür ein, dass bei den Austrittsverhandlungen die Handelsbeziehungen so schnell wie möglich thematisiert werden. Als Priorität bei den Verhandlungen nannten sie: Zunächst müsse der Status von EU-Bürgern und Unternehmen in Großbritannien geklärt werden, Finanzen und Sicherheitsfragen müssten geregelt sein. Anschließend sollte zügig über neue Beziehungen zu Großbritannien verhandelt werden. Kleinere Streitfragen dürften Verhandlungen über die Zukunft aber nicht blockieren, betonte Rutte.

von

Günter Schwarz – 22.04.2017