(Kiel) – Die Landespolizei Schleswig-Holstein hält mit insgesamt 1.500 Polizisten, Rettungskräfte und Opfer-Darsteller. Spezialkräfte aus sieben weiteren Bundesländern am Donnerstag im Großraum Kiel ihre nach eigenen Angaben bislang größte Anti-Terror-Übung ab. Die Übung unter demNamen „Pandora“ beginnt um 08:30 Uhr und endet in den frühen Nachmittagsstunden. Aus sieben weiteren Bundesländern sind Polizei-Spezialkräfte dabei sowie die Bundespolizei und die Wasserschutzpolizei. Die Eliteeinheit GSG 9 nimmt als Beobachterin an der Übung teil.

Wie die Landespolizei ankündigte, werden Hubschrauber über Kiel kreisen. Die Bundeswehr leistet logistische Hilfe. Nach Angaben von Sprechern der beteiligten Einheiten dürfte es sich um eine der größten öffentlichen Anti-Terror-Übungen in Deutschland handeln. „Wir bereiten uns vor auf das, was möglichst nicht passiert, aber jederzeit passieren kann“, sagte Landespolizeidirektor Ralf Höhs.

Geplant sind drei fiktive Anschlagsszenarien, die sich laut Polizei zeitlich zum Teil überlagern werden:

  • Bei einer Übung auf dem Flughafen Kiel-Holtenau werden Angreifer eine Feier überfallen.
  • Bei der Explosion in einem Bus unter der Holtenauer Hochbrücke sollen Helfer die schnelle medizinische Versorgung und Spurensicherung proben.
  • In Kiel-Mettenhof kommt es in einem fiktiven Verlagshaus zu einer Geiselnahme.

Die Polizei wolle ihre taktischen Einsatzkonzepte auf Herz und Nieren prüfen, sagte Höhs. Ziel sei es auch, das Zusammenspiel mit Rettungskräften möglichst optimal zu gestalten sowie in der Führungszentrale schnelle Entscheidungsabläufe sicherzustellen.

Die Übungen finden in abgesperrten Bereichen statt. Nach Angaben der Polizei sind sie für die Bürger jedoch wahrnehmbar. Es könne zu kurzen Verkehrsbehinderungen kommen. Im Bereich der Polizeidirektion Bad Segeberg ist eine echte Verkehrskontrolle auf der Autobahn A 21 geplant. Dort soll der Verkehr über einen Rastplatz geleitet werden.

An der Übung werden sich Spezialeinsatzkommandos (SEK) aus sieben weiteren Bundesländern beteiligen. Die Polizei entsendet Beamte aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

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Günter Schwarz – 26.04.2017