Wenn bei Hobbyisten die Profilneurose ausbricht, ist es Photogrääphy
Halløjsa – er du okay?
Ich hab’ mich ja mal wieder über einen Fotografen aufgeregt. Als Sahra Wagenknecht in Kiel am Reden war, haben wir ja gefilmt. So auf Stativ und schick und gut vorbereitet. Natürlich kommt denn so ein „Fotograf“ und tänzelt direkt durch’s Bild. … HALLO?! Dabei baumeln ihm denn zwei Kameras um den Hals mit Objektiven, mit denen er eigentlich noch vom anderen Fördeufer scharfe Bilder machen könnte. Na klar setzt er denn auch noch die Sonnenblende vorn rauf, damit die Objektive noch länger aussehen. … Merkst selbst?
Der Typ war allerdings kein Fucking-Amateur, sondern von der Zeitung. Schlimmer als Profis sind ja Hobby-Fotografen, die sich eine Profi-Ausrüstung leisten können. Allgemein ist das ja so, dass bei Hobbyisten ganz schnell `ne die Profilneurotik ausbricht und sie allen Leuten irre auf den Sack gehen.
Ich hab’ ja nix dagegen, wenn da einer gerne fotografiert und das denn auch irgendwo postet. Gruselig wird es aber, wenn aus dem Bankschalterknecht Max Mustermann denn „Max Mustermann Fotografie“ (oder noch schlimmer: Photogräääphy) wird! Alter – du bist kein Photography… du arbeitest in ´ner fucking Bank! Also laber nich’ von „Shooting“ und „Location“ und pack’ deine Scheiß-Kamera beim Kuchenessen in die Tasche und nicht auf den Tisch!
Ich hab’ mal so einen kennengelernt, der sich „Objektive mit dem roten Ring“ nur deswegen gekauft hat, weil ja so viele Profis damit arbeiten. Was der rote Ring da eigentlich macht, wusste der Typ gar nicht so genau. Der gleiche Typ war denn auch so am rumkitschen, dass er die Canon 5 Mark III nicht so klasse fand, weil sie ihm bei Regen kaputtgegangen ist. Das ist denn immer so der Moment, an dem ich Menschen Gewalt antun kann.
Ich selbst fotografier auch echt gerne. Meistens mit dem Handy. Ich hab’ aber auch ´ne Kamera, die wo in mein Rucksack Platz hat. Objektive mit roten Ringen kann ich mir nicht leisten – auch nicht hochwertige Kameras im Regen zu benutzen. Dafür sind einige meiner Bilder ganz hübsch.
Hobby? Ja … man kann das bei mir so nennen. Ich werde mich allerdings nie nie nie irgendwelchen Fotoclubs oder Foto-Communities anschließen. Und das NICHT, weil mich Fotografie nicht interessiert – oder ich nicht auch Lust dazu hätte, mich mit anderen Leuten auszutauschen. Nö. Ganz einfach nur, weil mir diese ISO-Technik-Fetischisten so unglaublich auf den Sack gehen!
Nächster Termin: Nordart. Bei der Eröffnung wird dann auch wieder der Arschloch-Fotograf allen anderen durch das Bild rennen. Macht er seit Jahren.
Fazit: nicht jeder Fotograf ist ein Arschloch. Aber viele Arschlöcher sind Fotograf – bzw. nennen sich so.
Eller hvad?
Nu kiek mol ni so klog!