Der „Rechtsausleger“ der dänischen Socialdemokraterne, Henrik Sass Larsen, kann sich das australische Beispiel in der dänischen Asylpolitik vorstellen und möchte Asyl-Inseln einrichten, auf denen die Asylbewerber isolierrt untergebracht werden sollten. Seine Parteichefin, Mette Frederiksen, hält nichts von dieser Idee isolierter Asyllager.

Der sozialdemokratische Fraktionschef hatte am Montag bei seiner 1. Mai-Rede in Borup für Aufsehen gesorgt, als er das australische Modell lobend hervorhob und sagte: „Es ist meine Überzeugung, dass wir dasselbe in Dänemark tun sollten. Wir müssen bestimmen, was mit den Asylberwerbern geschieht und nicht die Menschenschmuggler!

In Australien werden Asylbewerber auf Inselstaaten verfrachtet, die dafür bezahlt werden, Lager zu betreiben. Australien ist von zahlreichen Menschenrechtsorganisationen und Politikern heftig für dieses Vorgehen kritisiert worden.

Sass’ Parteichefin Mette Frederiksen sagte zu TV2, sie wolle das australische Modell nicht für Dänemark übernehmen. „Nein, so wie ich Henrik Sass Larsen höre, handelt es sich um Unterstützung dafür, viel der Selbstbestimmung zurückzugewinnen, die auf dem Flüchtlingsgebiet gegeben sein sollte, weil das jetzige System de facto zusammengebrochen ist.“

Doch, so Frederiksen: „Keine Regierung will die internationalen Regeln überhören, und das wollen auch wir nicht.“

Jacob Elleman-Jensen, Fraktionschef von Venstre (rechtssoziale Partei) , hält die gesamte Debatte der Socialdemokraterne für völlig daneben. Schließlich sei Dänemark keine Insel wie Australien. „Wenn man von Meer umgeben ist wie Australien oder von Eisbären auf der einen und den Amerikanern und Donald Trump auf der anderen Seite, dann sind die Chancen nicht so groß, dass plötzlich Leute kommen und anklopfen“, meint er.

von

Günter Schwarz – 01.05.2017