(Lübeck) – Auch in Lübeck sollen künftig Menschen, Einzelpersonen oder Familien, mit geringem Einkommen die Chance haben, kostenlos ins Theater, ins Museum oder zum Konzert gehen zu können. Zu diesem Zweck ist in der Hansestadt am gestrigen Dienstag die sogenannte „Lübecker Kulturtafel“ vorgestellt worden. Die Kulturtafel will nicht verkaufte Eintrittskarten von Veranstaltungen an Bedürftige weiterleiten, da diese Plätze ansonsten ohnehin frei und unbesetzt bleiben würden.

Wie bereits seit Jahren bei den langläufig bekannten Lebensmittel-Tafeln müssen sich auch bei der Kulturtafel Interessenten registrieren lassen und dabei einen Einkommensnachweis vorlegen. Sobald entsprechende Karten zur Verfügung stehen, werden sie angerufen und die Karten auf ihren Namen an der Abendkasse hinterlegt. Bislang machen sieben Lübecker Kultureinrichtungen mit.

In Neumünster werden bereits Tickets verschenkt

Kartenspenden zugesagt haben laut Kulturtafel bislang das Theater Lübeck, die Musik- und Kongresshalle, das Schleswig-Holstein Musik Festival, die St. Petrikirche, das Theater Combinale, die Musikhochschule Lübeck und die Marienkirche. Mit anderen Anbietern liefen Gespräche, sagte die Geschäftsführerin der Kulturtafel, Kristine Goddemeyer.

Ihren Angaben zufolge ist die Lübecker Einrichtung neben Neumünster die zweite dieser Art in Schleswig-Holstein. Die schon seit 2014 bestehende „KulturTafel“ Neumünster erhielt 2015 den Bürgerpreis Schleswig-Holstein und ist ein Projekt der SeniortrainerInnen Heidrun Rohwer (Tel. 01 74 – 70 43 756) , Monika Giese (Tel. 01 52 – 58 64 19 39) und Bodo Braker (Tel. 01 73 – 87 94 005). Im Internet kann man die „KulturTafel“ in der Kieler Straße 90 unter http://kulturtafel-nms.de/ erreichen.

Ebenfalls in der Schleistadt Schleswig soll es vom Sommer an eine Kulturtafel geben.Diese befindet sich momentan in der Vorbereitung und noch im Aufbau. Entsprechende Gepräche mit den Schleswiger Kultureinrichtungen laufen. Mögen auch die Schleswiger Organisatoren dieser Einrichtung „offene Türen einrennen“ wie es der Lübecker Geschäftsführerin der Kulturtafel, Kristine Goddemeyer, in ihrer Heimatstadt ergangen ist.

Projekt aus Stiftungsmitteln und Spenden finanziert

Bundesweit gibt es schon etwa 60 Kulturtafeln. Mit dem aus Stiftungsmitteln und Spenden finanzierten Projekt soll die soziale Ausgrenzung von Menschen mit geringem Einkommen verhindert werden. Interessierte können bei der Registrierung auch mittels eines Fragebogens angeben, welche Kulturbereiche sie besonders reizen. In Lübeck habe man beim gestrigen Start der Kulturtafel bereits etwa 30 Anfragen bereits vorliegen, hieß es von der Kulturtafel-Geschäftsführerin Goddemeyer.

von

Günter Schwarz – 03.05.2017