Rundfunkgebühren sollen steigen
Das wird der deutschen „Fernseh-Gemeinde“ gar nicht schmecken. Die Rundfunkgebühren sollen monatlich um mehr als einen Euro steigen. Derzeit muss man dafür 17,50 pro Monat zahlen.
Der Rundfunkbeitrag wird nach Einschätzung der zuständigen Experten steigen. Den Grund für die nicht unerhebliche Kostensteigerung liefert Heinz Fischer-Heidlberger, Chef der Kommission für den Finanzbedarf der öffentlich-rechtlichen Sender. „Zahlen kann man erst abgeben, wenn man weiß, was 2019/2020 auf dem Tisch liegt. Aber ich gehe davon aus, dass das auf jeden Fall über einem Euro Zusatzbeitrag liegen wird“, sagte Heinz Fischer-Heidlberger am Mittwoch dem Mitteldeutschen Rundfunk.
Er ist Vorsitzender der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF). Man werde es in der nächsten Gebührenperiode nach 2020 wegen der steigenden Kosten nicht hinbekommen, den Beitrag stabil zu halten. Es sei eine Beitragserhöhung in einer „ungewohnten Größenordnung“ möglich, sagte Fischer-Heidlberger MDR Aktuell.
Steigende Kosten trotz geplanter Einsparungen, zum Beispiel beim Personal? Die Kommission verweist auf neue Technik und die „Ausdehnung der Mediatheken“. Und ab wann müssen wir tiefer für TV und Radio in die Tasche greifen? Fischer-Heidlberger will sich da nicht festlegen: „Genaue Zahlen kann es erst geben, wenn man weiß, was 2019/2020 auf dem Tisch liegt.
Bis 2020 beträgt der Rundfunkbeitrag 17,50 Euro monatlich pro Haushalt. ARD und ZDF müssen vor der neuen Beitragsperioden ihren Finanzbedarf der KEF mitteilen. Die KEF macht dann einen Vorschlag zur Beitragshöhe. Ich gehe aber davon aus, dass das über einem Euro Zusatzbeitrag liegen wird.“ Die Entscheidung fällen allerdings die Länderchefs.
von
Günter Schwarz – 05.05.2017