Entsetzen in Odense! – Der Vorsitzende der Stiftung „Odense Bys Kunstfond“, Anders B. Bertelsen, war reichlich schockiert, als er darüber infomiert wurde, dass am Donnerstag ein wertvolles Kunstwerk verschrottet wurde. Die Frage ist nun, welcher „Kulturrabauke“ hat den Auftrag dazu erteilt oder war es nur ein bedauerliches Missverständnis?
Es war kein „Happening“ als am Donnerstag in Odense eine monumentale Metallskulptur des Künstlers Ingvar Cronhammar vor der Bildungsstätte Syddansk Erhvervsskole (Süddänische Weiterbildungseinrichting) zerlegt – und als Schrott abgefahren wurde. Der Vorsitzende der Stiftung „Odense Bys Kunstfond“, Anders B. Bertelsen, reagierte geschockt. „Das ist Wahnsinn. Noch nie in meiner Zeit als Vorsitzender für die Stiftung habe ich erlebt, dass eine unserer Skulpturen entfernt und verschrottet wurde.“

Die verschrottete Skulptur Cronhammars vor Munke Mose in OdenseDie Stiftung ist Eigentümer der sechs Meter hohen Edelstahlkonstruktion, die unter Mitwirkung von Metalllehrlingen 1993 zum 150-jährigen Bestehen der Schule als Geschenk errichtet worden war. Die Stiftung fordert Schadenersatz in Millionenhöhe. Inzwischen räumte die Schule ein, ein Mitarbeiter der Bildungsstätte habe die Verschrottung zu verantworten. Allerdings verließ die Schule noch nichts über die weiteren Hintergründe verlauten, da man noch mit der Aufklärung des Falles beschäftigt ist.
Der Künstler ist entsetzt

Der Künstler Ingvar Cronhammar ist entsetztIngvar Cronhammar ist bekannt für seine Werke, die im ganzen Land stehen. Berühmt sind seine Skulpturen „Juggernaut“ vor der Pädagogischen Universität in København und „Eye of Shadow“ vorm Gymnasium in Struer. Er selbst reagiert entsetzt auf die Neuigkeiten aus Odense. „Es ist eine sehr seltsame und traurige Situation. Ich habe keine Ahnung, was das für eine verdammte Geschichte ist“, so der Künstler. Er kann sich allerdings daran erinnern, dass er vor zwei Wochen von einem Fuhrunternehmen angerufen wurde, das die Daten zu Größe und Gewicht der Skulptur wissen wollte. Dieses wurde von der Schule wohl beauftragt, die Skulptur umzuplatzieren, was anscheinend nicht der Fall war, meint Cronhammar.
von
Günter Schwarz – 06.05.2017