Die Sommerferien nähern sich, und viele Familien bereiten sich auf den Sommerurlaub vor. Doch für rund 5.000 Familien mit Kindern in Dänemark sieht es mit dem Urlaub in diesem Sommer schlecht aus, denn ihnen fehlen die finanziellen Mittel, sich einen Urlaubsaufenthalt leisten zu können.

Aus diesem Grund gewährt die Dansk Folkehjælp (Dänische Volkshilfe) bedürftigen Familien einen finanziellen Zuschuss für einen Sommerurlaub, soweit es der Organisation möglich ist. Allerdings sieht es in diesem Jahr mit den Möglichkeiten der Dansk Folkehjælp nicht sehr gut aus, denn lediglich in etwa 10 Prozent der Fälle kann tatsächlich geholfen werden. Der Generalsekretär der Hilfsorganisation macht die Politik für die zunehmende Zahl bedürftiger Familien verantwortlich.

Für viele Familien bedeuten die Sommerferien Entspannung und gemeinsame Erlebnisse mit der ganzen Familie. Doch für eine immer größere Zahl von Familien mit Kindern ist es zunehmend schwerer, Platz im Familienbudget dafür zu finden. Das zeigen neue Zahlen der Hilfsorganisation Dansk Folkehjælp. „Für jeden Urlaub, den wir einer Familie zur Verfügung stellen können, haben wir in diesem Jahr zehn Bewerber“, sagt Klaus Nørlem, der Generalsekretär von Dansk Folkehjælp, zum Fernsehsender TV 2.

Vor kurzem lief die Anmeldefrist für die Ferienunterstützung aus. 5.000 Anträge von sozial schwachen Familien, die sich einen Zuschuss für einen Urlaub in den Sommerferien erhoffen, gingen bei der Hilfsorganistion ein. Doch Dansk Folkehjælp kann davon nur rund 10 Prozent der Antragssteller bedienen. Als Grund für die steigende Zahl der Familien, die nach Unterstützung suchen, sieht Nørlem unter anderem die sogenannte Kontanthjælpsloft (Sozialhilfedeckelung), die von der der derzeitigen konservativen Regierung 2016 eingeführt wurde. Rund 45 Prozent der Antragssteller seien seiner Aussage nach von der Gesetzesänderung betroffen.

Auch das Dansk Røde Kors (Dänische Rote Kreuz) verzeichnet eine immer größere Nachfrage bedürftiger Familien nach finanzieller Unterstützung. Der stellvertretende Leiter, Jesper Bertelsen, berichtet gegenüber dem Fernsehsender von einem Anstieg um nahezu das Doppelte von 650 Familien im Jahr 2015 auf 1.200 hilfesuchende Familien im vergangenen Jahr.

von

Günter Schwarz  – 08.05.2017