(Husum) – Nach jahrelangem Streit über die Sanierung der Kliniken in Nordfriesland hat eine überwältigende Mehrheit der Wähler für ein neues Krankenhauskonzept gestimmt. 87,5 Prozent votierten bei einem Bürgerentscheid am Sonntag für den Vorschlag, die Krankenhäuser in Niebüll, Husum sowie auf Föhr beizubehalten – und die Klinik in Tönning geschlossen zu lassen, wie die Kreisverwaltung in Husum am Abend mitteilte. Im Gegenzug sollen die Häuser in Husum und Niebüll ausgebaut und modernisiert werden.

„Man freut sich darüber, jetzt geht die Arbeit erst los“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende der Manfred Uekermann. Außer seiner Fraktion hatten sich auch SPD, Wählergemeinschaft, SSW, Grüne und FDP für den Vorschlag ausgesprochen. Nur 12,5 Prozent der gut 75.000 Wähler stimmten dagegen. Die Wahlbeteiligung lag bei 60 Prozent.

Die Initiative „Zukunft Grundversorgung“ hatte weitreichendere Zusagen für die medizinische Versorgung im Kreis – und besonders auf den Inseln gefordert. „Es herrscht Ernüchterung. Offensichtlich sind die Menschen für die Zentralisierung der medizinischen Leistungen“, sagte der Sylter Lasse Lorenzen. Seine Initiative kritisiert vor allem die Schließung von Geburtsstationen im ländlichen Raum.

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dpa/Ino – 08.05.2017