(Karlsruhe / Kehl) – Im Zuge der Ermittlungen zu dem rechtsextremen Oberleutnant Franco A. ist am Dienstag ein weiterer Bundeswehrsoldat festgenommen worden. Der mutmaßliche Komplize wurde im baden-württembergischen Kehl festgenommen, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte.

Es ist erneut ein Bundeswehrsoldat unter Terrorverdacht festgenommen worden. Der 27 Jahre alte Maximilian T. soll aus rechtsextremistischer Gesinnung eine schwere Gewalttat geplant haben, teilte die deutsche Bundesanwaltschaft am Dienstag mit. T. soll ein Komplize des rechtsextremen Oberleutnants Franco A. Sein. , Franco A. war am 26. April in Frankfurt am Main festgenommen worden und führte offenbar ein bizarres Doppelleben. Etewa zeitgleich wurde der Student Mathias F. aus Offenbach festgenommen. Laut „Spiegel“ verdichten sich die Hinweise auf „eine Art rechten Freundeskreis oder sogar eine rechtsextreme Terrorzelle innerhalb der Bundeswehreinheit“.

Nach dem Ergebnis der bisherigen Ermittlungen hätten der nun Festgenommene, A. und der vor zwei Wochen ebenfalls festgenommene Student Matthias F. einen Angriff auf das Leben hochrangiger Politiker und Personen des öffentlichen Lebens geplant, die sich aus ihrer Sicht für eine verfehlte Ausländer- und Flüchtlingspolitik engagiert hätten.

Einehandgeschriebene Liste mit möglichen Anschlagsopfern enthielt auch die Namen des früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck und von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). Die Ausführung der Tat sollte Franco A. übernehmen. Verfasst haben soll die Liste der nun festgenommene Soldat, berichtete der „Spiegel“ (Onlineausgabe).

Dazu hatte er sich unter einer fiktiven Identität eines syrischen Flüchtlings als Asylsuchender registrieren lassen. Auf diese Weise wollten die drei Beschuldigten nach dem Anschlag den Verdacht auf Asylbewerber lenken.

Die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte bereits in der Vorwoche nach den Enthüllungen über A. gesagt, sie rechne damit, dass noch weitere rechtsextreme Vorfälle bekanntwerden. In dessen Kaserne im französischen Illkirch hatte das Jägerbataillon 291 einen Raum mit gemalten Wehrmachtssoldaten in Heldenposen ausgeschmückt. Beide Jägerbataillone gehören zur Deutsch-Französischen Brigade. Am Samstag wurde bekannt, dass auch am Bundeswehrstandort Donaueschingen Wehrmachtsdevotionalien gefunden wurden.

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Günter Schwarz  – 09.05.2017