(København) – Dänemarks Verteidigungsminister sagte am Dienstag, dass København offen sei, weitere Truppen nach Afghanistan zu entsenden, und man erwartet, dass auch die Vereinigten Staaten bald ein verstärktes Engagement für das Land beschließen werden.

„Witr stehen dem positiv gegenüber, um unsere Truppenpräsenz in Afghanistan zu erhöhen, wenn es nötig ist, aber wir haben noch keinen abschließenden Beschluss dazu gefaßt“, sagte der Verteidigungsminister, Claus Hjort Frederiksen. „Ich kann bestätigen, dass wir positiv darüber nachdenken, unsere Präsenz in Afghanistan zu verstärken“, fügte er hinzu, als er gestern in der dänischen Hauptstadt mit dem Pentagon-Chef, dem amerikanischen Verteidigungsminister Jim Mattis sprach.

Dänemark hat nach Angaben der Website des Verteidigungsministeriums derzeit etwa 160 Soldaten und zivile Mitarbeiter in Afghanistan stationiert. Die BBC berichtete am Dienstag, die NATO hatte auch in  London angefragt, eine nicht näher bezeichnete Anzahl von zusätzlichen Truppen für Afghanistan bereitzustellen. US-Behörden hatten die NATO-Verbündeten und Partner angeschrieben, die zukünftige Präsenz der Allianz in Afghanistan möglichst zu erhöhen.

„Die alliierten Verteidigungsminister werden künftige Beiträge bei unserem Treffen in Brüssel in diesem Monat in besprechen, und die Frage wird im Juni ausführlich von den Ministern geklärt werden“, sagte ein NATO-Beamter der Nachrichtenagentur AFP. „Es ist wichtig, dass die NATO weiterhin die richtige Unterstützung für die afghanischen Sicherheitskräfte bietet, während sie ihr Land stabilisieren.“

Vom Pentagon wird weitgehend erwartet, um offiziell Tausende von zusätzlichen US-Soldaten nach Afghanistan zu schicken, um gegen eine wiederauflebenden Talibans vorzugehen und die bedrohten lokalen Truppen zu entlasten.  US-Medien sprechen davon, dass das Pentagon 3.000 bis 5.000 mehr Soldaten nach Afghanistan schicken wird, um  vor allem das afghanische Militär und die Polizei zu beraten und zu trainieren.

Mattis diskutierte nicht weiter detailliert über die Angelegenheit, sondern sagte nur, die Zukunft der Sicherheit Afghanistans liegt in der Fähigkeit von Kabul, die Regierungsverantwortung zu verbessern. „Wenn eine Regierung die Zuneigung, den Respekt und die Unterstützung ihres Volkes gewinnt, dann kann kein Feind sie besigen“, meinte er.

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Günter Schwarz  – 10.05.2017