(Husum) – Die Kripo Husum warnt aktuell vor Anrufen, bei denen sich Kriminelle am Telefon als Polizeibeamte ausgeben und mit Hilfe technischer Verfahren die Nummer von tatsächlich existierenden Polizeidienststellen im Display des Angerufenen erscheinen lassen. Diese Betrugsmasche ist weit verbreitet. Genannt wird sie „Call-ID-Spoofing“ (Fälschung der Anrufer-Identität).

Am Dienstagnachmittag wurde eine 78-Jährige aus Sankt Peter-Ording von einer angeblichen Polizeibeamtin angerufen: Die Nummer der Polizeistation Sankt Peter-Ording wurde im Display der älteren Dame angezeigt. Ihr wurde mitgeteilt, dass sie sofort ein paar persönliche Dinge zusammenpacken solle, weil die Polizei gleich vorbeikommen werde, um sie zu verhaften. Die 78-Jährige legte daraufhin auf. Sie hatte in der Vergangenheit schon mehrere solcher Anrufe erhalten. Einmal wurde ihr suggeriert, die Bank habe ihr Konto gesperrt und sie möge sich mit der Staatsanwaltschaft in Verbindung setzen. Die Frau handelte richtig und setzte sich umgehend mit der „richtigen“ Polizei in Verbindung.

Ebenso werden in letzter Zeit Anrufe gemeldet, in denen sich die Betrüger als Callcenter-Mitarbeiter der Firma Microsoft ausgeben. Der angebliche Computer-Spezialist erklärt dem Angerufenen, dessen Computer habe ein Virenproblem oder es seien Hacker-Angriffe gemeldet worden. Er veranlasst den Ahnungslosen, ihm die Zugangsdaten des Computers zu nennen und übernimmt anschließend komplett die Kontrolle über den heimischen Computer. Hier installiert er dann eine angebliche Sicherheitssoftware, die kostenpflichtig ist. Auch erfragt er Konto- und andere vertrauliche Daten. Die Polizei warnt eindringlich vor dieser nicht ganz neuen Betrugsmasche!

Wer von vermeintlichen Anwälten, Polizisten, Staatsanwälten und Co. angerufen und zu Strafzahlungen oder der Herausgabe sensibler Daten (Kontonummern, PIN, Vermögen, etc.) gedrängt wird, sollte sich darauf niemals einlassen! Stattdessen kann man sich durch einen Kontrollanruf bei der örtlichen Polizei-Dienststelle rückversichern. Wichtig ist, dass man hierbei die Rufnummer neu wählt und nicht die im Telefon zwischengespeicherte Nummer zu verwenden, mit der man von den Betrügern angerufen wurde. Im Zweifelsfall wählen Sie den Notruf 110!

Da hauptsächlich ältere Menschen Opfer solcher Betrugsmaschen sind, berichten Sie bitte in ihrer Familie, im Bekannten- und Freundeskreis und in der Nachbarschaft von diesen Machenschaften und ermuntern sie alte Menschen, sich im Falle eines Betruges oder Betrug-Versuches mit der Polizei in Verbindung zu setzen!

Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Flensburg vom 11. Mai 2017 um 12:02Uhr

von

Günter Schwarz – 11.05.2017