Trumps erste Auslandreise nach Riad
(Riad) – US-Präsident Donald Trump ist bei seiner ersten Auslandsreise im Amt in der saudischen Hauptstadt Riad eingetroffen. Medienberichten zufolge soll bei dem Besuch ein milliardenschwerer Waffendeal abgeschlossen werden.
Die Präsidentenmaschine Air Force One setzte am Samstagmorgen gegen 8.45 Uhr (MESZ) auf dem König-Khalid-Flughafen in Riad auf, wo das US-Staatsoberhaupt mit militärischen Ehren begrüsst wurde.
Trump liess die Gastgeber entlang des Roten Teppichs am Fuße der Air Force One einige Minuten warten, bevor er zusammen mit seiner Frau Melania winkend in der Flugzeugtür erschien. König Salman schüttelte die Hände von Präsident und First Lady und sagte nach Angaben des Übersetzers: „Ich bin froh, sie zu sehen.“
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In der saudischen Hauptstadt wird Trump später erneut zu einem Gespräch mit dem saudischen Staatsoberhaupt zusammenkommen. Am Nachmittag sind Treffen mit Kronprinz Mohammed bin Najif sowie dessen Stellvertreter Mohammed bin Salman geplant.
Mehr Waffen, mehr Zusammenarbeit
Berichten zufolge soll bei dem Besuch ein umfangreicher Waffendeal zwischen beiden Ländern abgeschlossen werden, der etwa 100 Milliarden Euro schwer sein könnte. Ausserdem wird die Ankündigung einer engeren Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich erwartet sowie ein gemeinsames Vorgehen gegen den saudischen Erzfeind Iran.

Trumps Reise, die den 70-Jährigen in den nächsten acht Tagen in fünf Länder führen soll, wird von neuen Entwicklungen in der Russland-Affäre um den Präsidenten überschattet. Der von ihm gefeuerte FBI-Chef James Comey erklärte sich am Freitag zu einer Aussage im Geheimdienstausschuss des US-Senats bereit. Trump hatte Comey in der vergangenen Woche überraschend gefeuert. Er sieht sich deswegen Vorwürfen ausgesetzt, er habe Einfluß auf die Russland-Ermittlungen des FBI ausüben wollen.
In der Untersuchung geht es um die Frage, ob es Absprachen mit Mitgliedern aus Trumps Wahlkampfteam und Moskau gab. Hintergrund sind die mutmaßlich russischen Hackerangriffe auf Computer der Demokraten während des Wahlkampfes im vergangenen Jahr.
First Lady ohne Kopftuch
Donald Trumps Ehefrau Melania trug bei der Ankunft in Saudi-Arabien kein Kopftuch – wie vor ihr schon andere hochrangige Besucherinnen des Königreichs. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel verzichtete vor einigen Wochen auf eine Kopfbedeckung. Und auch Melania Trumps Vorgängerin Michelle Obama trat im Januar 2015 in Riad mit offenen Haaren auf.
von
Günter Schwarz – 20.05.2017