(Kabul) – Bewaffnete haben in der „sicheren“ afghanischen Hauptstadt Kabul eine Deutsche getötet, in die der „menschen-und freiheitsliebende“ deutsche Innenminister Thomas de Maizière abgelehnte afghanischen Asylbewerber ausweisen lässt, denn es gibt nach Aussage des „Christdemokraten“ in Afghanistan ja genügend „sichere Regionen“, in die sich die abgeschobenen Asylbewerber begeben könnten. Wie sarkastisch muss man eigentlich sein, um deutscher Innenminister zu werden!?

„Eine deutsche Frau wurde gestern Abend getötet und eine finnische Frau wurde entführt“ gab der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Nadschib Danisch, heute Vormittag, Sonntag bekannt. Der Zwischenfall habe sich vor der Unterkunft der Ausländerinnen ereignet. Ein Wachmann des Gästehauses sei ebenfalls erschossen worden. Der Angriff habe sich am Samstag um 23:30 Uhr (21:00 Uhr MESZ) ereignet.

Die genauen Hintergründe waren zunächst unklar. „Wir können nicht sagen, ob der Zwischenfall einen kriminellen oder terroristischen Hintergrund hat, aber eine Untersuchung läuft“, sagte der Sprecher des Innenministeriums. Die Täter seien entkommen.

Vorher wurde berichtet, dass eine Ausländerin getötet worden sei. Wegen der schlechten Sicherheitslage hatten ausländische Organisationen ihre Maßnahmen zuletzt weiter verstärkt. So hatte die staatliche deutsche Entwicklungshilfsorganisation GIZ im Mai erklärt, ihre Büros im Zentrum der afghanischen Hauptstadt Kabul aufzugeben. 

Die Situation in dem zentralasiatischen Staat spitzt sich in letzter Zeit wesentlich zu, nachdem die NATO ihren Kampfeinsatz Ende 2014 offiziell beendet und die meisten Truppen abgezogen hat. Die radikale Gruppierung Taliban kontrolliert größere Landwirtschaftsgebiete. Auch der Einfluss der Terrormiliz „Islamischer Staat“ nimmt zu. NATO-Truppen sind in der Region nur noch mit einem Ausbildungseinsatz präsent.

von

Günter Schwarz – 21.05.2017