Was geschah am 24. Mai 1935 in unserem Dänemark?
Der damalige Kronprinz Frederik und spätere dänische König, Kong Frederik IX., heiratet am 24. Mai 1935 in der Storkyrkan (Großen Kirche) in Stockholm die schwedische Prinzessin Ingrid.
Der am 11. März 1899 auf Schloss Sorgenfri in der Gemeinde Lyngby-Taarbæk auf der Insel Sjælland (Seeland) geborene dänische König, Kong Frederik IX. (vollständiger Taufname Christian Frederik Franz Michael Carl Valdemar Georg,), und Vater der heutigen Königin, Dronning Margrethe II., bestieg den Thron des Landes 1947 und war König von Dänemark bis zu seinem Ableben1972.
Frederik IX. war der älteste Sohn von Kong Christian X. von Dänemark und Alexandrine von Mecklenburg-Schwerin. 1921 verlobte sich Frederik mit der griechischen Prinzessin Olga, Tochter des Prinzen Nikolas und der Prinzessin Helena von Griechenland. Ohne nähere Begründung wurde die Verlobung wieder gelöst und Olga heiratete später den jugoslawischen Prinzen Paul.
1935 heiratete er Prinzessin Ingrid von Schweden, mit der er drei Töchter bekam: Prinzessin Margrethe (geb. 1940; seit 1972 I.M. Königin Margrethe II.), Prinzessin Benedikte (geb. 1944) und Prinzessin Anne-Marie (geb. 1946; Königin von Griechenland 1964-73).
Frederik bestieg nach dem Tode seines Vaters 1947 den dänischen Thron. Da die Erbfolge männliche Prätendenten Frauen vorzog und Frederik Vater dreier Töchter war, wurde zunächst sein Bruder Knut dänischer Kronprinz. Erst eine Volksabstimmung 1953 ermöglichte es Frederiks Tochter Margrethe, ihm auf dem Thron zu folgen.
Frederik IX. war der erste dänische König, der konsequent auf jegliche politische Einflussnahme verzichtete. Er definierte in hohem Maße die Rolle des modernen Monarchen in Dänemark und war wohl der beliebteste König, den das Land jemals hatte. Als Kronprinz brach er mit einer langen Tradition im Königshaus, indem er sich bei der Marine statt beim Heer ausbilden ließ, und er war der erste Monarch seit Christian IV., der ein Schiff führen konnte. Seine lange Karriere als Marineoffizier hatte erheblichen Einfluss auf seinen Stil als König.
Der König hegte eine große Liebe für die Musik. Frederik IX. war ein hervorragender Dirigent und meisterte ein breites klassisches Repertoire. Er trat nicht öffentlich auf, dirigierte aber häufig bei Privataufführungen, vor allem die Königliche Kapelle, die dem König jedes Jahr ein Konzert zum Geburtstag schenkte. Mehrere Aufnahmen von Orchestermusik unter der Leitung Frederik IX. im Dänischen Rundfunk sind erhalten und auf CD veröffentlicht worden.
Frederik IX. war ein ausgesprochener Familienmensch und brachte gemeinsam mit Königin Ingrid der Bevölkerung das Königshaus näher, indem er den Medien Einblick gewährte. Frederik IX. war zudem der erste König, dessen Neujahrsansprachen im Fernsehen übertragen wurden. Noch heute knüpfen diese Ansprachen ein wichtiges Band zwischen Königshaus und Bevölkerung.
Er starb am 14. Januar 1972 in København und wurde außerhalb des Doms von Roskilde in einer neu errichteten Grablege bestattet.
von
Günter Schwarz – 24.05.2017